1. FC Magdeburg verspielt den Aufstieg? "Wir sind bedient, das war scheiße!"
Magdeburg - Seit jeher passieren Dinge im Fußball, die manchmal einfach nicht zu erklären sind. Die 2. Bundesliga in Deutschland ist prädestiniert dafür, öfter mal solche außergewöhnlichen Geschichten zu liefern. Am Freitag beim 0:5 des 1. FC Magdeburg daheim gegen Preußen Münster passierte so eine.

Der FCM, vor dem Spieltag Dritter mit Blick Richtung Bundesliga, ließ sich vom Abstiegskandidaten, der letzte Woche erst seinen Trainer gefeuert hatte und nun mit Interimscoach Christian Pander (41) die Saison zu Ende bringen will, komplett vorführen.
Ein Doppelschlag in der Anfangsviertelstunde reichte aus, um Magdeburg gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen. Dankend nahm Münster dann noch einen Elfmeter, der zum 3:0 führte vor der Halbzeit an.
Die beiden Treffer, die nach Wiederanpfiff fielen, landen so vermutlich auch nicht alle Tage im Netz. Doch den Preußen gelang einfach alles, während der FCM die Welt nicht mehr verstand. Am Ende war es die höchste Heimpleite der Blau-Weißen in der zweiten Liga.
"Wir sind bedient, wir haben uns das heute anders vorgestellt. Aber uns bleibt jetzt nur eins übrig: dass wir das so schnell wie möglich abhaken, wir haben jetzt keine Zeit für Trübsal blasen. Das, was wir heute gemacht haben, war einfach nicht gut genug. Egal gegen welchen Gegner in der Liga, sowas kann passieren. Ich verursache dann noch nen Elfmeter zum 3:0, das war scheiße dann. Heute ist einfach alles gegen uns gelaufen", analysierte Alexander Nollenberger (27) kurz nach dem Abpfiff die Lage.
Ganz anders die Stimmung auf der Gegenseite. Matchwinner Marc Lorenz (36), der zwei Treffer zum Sieg beisteuerte: "Das Glück, was uns die letzten Wochen gefehlt hat, haben wir uns heute erarbeitet. Man muss sich bissl zwicken, wenn man auf die Anzeigetafel guckt. 5:0 in Magdeburg ist schon ein Statement."

1. FC Magdeburg tritt noch gegen zwei Aufstiegskonkurrenten an
Durch die bittere Pleite ist der mögliche Aufstieg natürlich schwieriger geworden. An den letzten beiden Spieltagen geht es aber noch gegen den SC Paderborn und Fortuna Düsseldorf - zwei direkten Konkurrenten beim Kampf um Platz Drei.
Zuvor muss Trainer Christian Titz (54) seine Mannschaft aber zunächst irgendwie mental wieder aufbauen. Vielleicht war und ist der Druck doch zu groß. Nur mit spielerischer Leichtigkeit ist der Traum vielleicht noch möglich. Um den Spielwitz wiederzufinden, bleibt eine Woche Zeit.
Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa