Krisenstimmung nach Pleite beim HSV: Wie groß ist der Druck auf FCM-Trainer Titz?

Hamburg – Hätte der FCM unter der Woche in Kiel nicht gewonnen, könnte man ernsthaft bezweifeln, dass die Mannschaft überhaupt noch in der Lage ist, Spiele zu gewinnen. Nach der gestrigen Niederlage gegen den HSV verdichten sich die ohnehin düsteren Wolken über dem Krügel-Platz. Der Druck auf Trainer Christian Titz (52) nimmt weiter zu.

Ein Sieg wäre dringend nötig: Christian Titz (52) und seine Mannschaft blieben auch in Hamburg ohne Erfolg. Gegen Rostock muss die Wende her!
Ein Sieg wäre dringend nötig: Christian Titz (52) und seine Mannschaft blieben auch in Hamburg ohne Erfolg. Gegen Rostock muss die Wende her!  © Andreas Gora/dpa

Wieder einmal die alte Leier: Der FCM zeigte insgesamt kein schlechtes Auswärtsspiel gegen eine Hamburger Mannschaft, die seit Jahren keinen Hehl um ihre Aufstiegsambitionen macht und zweifellos zu den besten der Liga zählt. So gesehen ist es keine Schande, Punkte im Volksparkstadion zu lassen, insbesondere wenn die Leistung stimmt.

Allerdings gehört es auch zur Wahrheit, dass Magdeburg dringend einen Sieg benötigte, um nicht im Tabellenkeller zu versinken. Genau dort scheint das Team nach der Niederlage gegen die Rothosen nun festzustecken. Der Abstiegs-Relegationsplatz ist plötzlich gefährlich nah.

Nach dem Spiel war bei FCM-Star Baris Atik (28) die pure Enttäuschung deutlich spürbar. Er sagte: "In den ersten zehn Minuten haben wir kontrollierten Fußball gespielt, hatten Chancen und den Gegner da, wo wir ihn haben wollten. Wir hatten definitiv die Möglichkeit, Tore zu erzielen. Ich denke, dass wir kein schlechtes Spiel gemacht haben. Es ist traurig, dass wir mit null Punkten nach Magdeburg zurückfahren."

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Wahre Worte des 28-Jährigen, denn die Mannschaft hatte durchaus ihre Chancen - und davon nicht zu wenig. An dieser Stelle muss insbesondere über Luca Schuler (24) gesprochen werden, der zu Saisonbeginn noch als absoluter Torgarant im Trikot der Blau-Weißen galt.

Luca Schuler: "Im Kopf sind die zwei Chancen geblieben, die ich reinmachen muss"

Krise beim FCM und persönliche Torflaute bei Luca Schuler (24). Sein letzter Treffer datiert vom 5. Spieltag gegen Hertha. Dennoch bleibt der 24-Jährige anscheinend unverändert gesetzt.
Krise beim FCM und persönliche Torflaute bei Luca Schuler (24). Sein letzter Treffer datiert vom 5. Spieltag gegen Hertha. Dennoch bleibt der 24-Jährige anscheinend unverändert gesetzt.  © Hendrik Schmidt/dpa

Schuler war sich seiner Situation bewusst und gab nach dem Spiel unverblümt zu verstehen, dass er sich an diesem Abend in Hamburg in die Torschützenliste hätte eintragen müssen.

"Im Kopf sind die zwei Chancen geblieben, die ich reinmachen muss, bei denen ich quasi jeweils alleine vor dem gegnerischen Tor war. Die müssen rein, es tut mir sehr leid für die Jungs, das nehme ich auf meine Kappe", äußerte sich der FCM-Stürmer ernüchtert über seine eigene Leistung.

Gleichzeitig betonte der Magdeburger, dass er und die Mannschaft im kommenden Ligaspiel gegen Rostock wieder alles geben würden, um im Ostderby auf Sieg zu spielen. Offenbar war ihm nicht bewusst, wie kritisch sein Name später auf der stattfindenden Pressekonferenz diskutiert werden würde.

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Auf die Frage nach Alternativen zu Schuler, wie zum Beispiel Ahmet Arslan (29), stellte sich Titz aber vehement vor seinen Mittelstürmer: "Luca ist ein Spieler, der mit seiner Kraft und Geschwindigkeit wirklich eine Qualität hat. Er kann Torchancen herausspielen und zwei Gegenspieler binden. Auch wenn es momentan im Abschluss nicht ganz so glücklich läuft, besitzt er Elemente, die uns guttun. Ich bin überzeugt davon, dass er sich wieder belohnen wird."

Spannend bleibt es trotzdem, ob Schuler auch gegen Rostock in der Startelf stehen wird. Der 24-Jährige konnte am gestrigen Abend keine Werbung in eigener Sache machen, und eine weitere Niederlage im Heimspiel gegen Hansa könnte beim FCM endgültig das Fass zum Überlaufen bringen.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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