Rot-Weiß Erfurt sauer: Derby gegen Jena findet Sonntag statt - "finanzielle Katastrophe"

Erfurt - In wenigen Wochen findet das Thüringenderby zwischen Rot-Weiß Erfurt und Carl Zeiss Jena statt. Doch schon jetzt gibt es einen Mega-Zoff bezüglich des Klassiker-Duells.

Der Streit hinter den Kulissen wird RWE-Trainer Fabian Gerber (43) wohl nicht stören. Er will mit seiner Mannschaft das Thüringenderby gewinnen - egal, ob Samstag oder Sonntag gespielt wird.
Der Streit hinter den Kulissen wird RWE-Trainer Fabian Gerber (43) wohl nicht stören. Er will mit seiner Mannschaft das Thüringenderby gewinnen - egal, ob Samstag oder Sonntag gespielt wird.  © Jan Woitas/dpa

Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) setzte das hochbrisante Spiel für Sonntag, den 1. Oktober (16 Uhr) an. Dieser Term^in sorgt vor allem bei RWE für großen Unmut.

Wie die Rot-Weißen in einer Stellungnahme erklärten, sollte die Partie eigentlich am Samstag (30.09.) im Erfurter Steigerwaldstadion stattfinden. Laut RWE hätten der NOFV, die Polizei und der übertragende Sender - der MDR - grünes Licht gegeben, dass das Spiel einen Tag durchgeführt werden kann.

Doch nun erhielten die Verantwortlichen einen Anruf vom Verband. In diesem wurde den Erfurtern mitgeteilt, dass die Begegnung nicht vorverlegt wird. Warum? Die Polizei habe verfügt, dass es beim Sonntag bliebt, heißt es.

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RWE ist wegen dieser Entscheidung stinksauer. "Jedes Sonntagsheimspiel kostet uns durch Sonntagsaufschläge für Personal unserer Dienstleister, unter anderem im Catering- und Securitybereich, horrende Summen!", heißt es wortwörtlich im Statement des Vereins. Laut Vereinsangaben entstehen durch die Liveübertragungen, besonders am Sonntag, zusätzliche Kosten von mehr als 350.000 Euro über die gesamte Saison.

RWE spricht in diesem Zusammenhang von einer "finanziellen Katastrophe" und erklärt, dass Livespiele im TV an bestimmten Tagen wie einem Sonntag die Existenz des Vereins bedrohen.

Rot-Weiß Erfurt will in einem ausverkauften Stadion spielen

Für das Derby öffnen die Rot-Weißen extra die ehemalige Haupttribüne. Das Stadion soll maximal ausgelastet werden. Wegen der späten Anstoßzeit (16 Uhr) befürchtet RWE, dass vor allem Familien mit Kindern aus dem Umland von einem Stadionbesuch Abstand nehmen. Gemäß dem Motto: wer am Montag wieder in die Schule muss, darf vielleicht nicht am Sonntag bis abends unterwegs sein.

Das letzte Wort scheint in dieser Angelegenheit allerdings noch nicht gesprochen. RWE-Boss Franz Gerber (69) will in den kommenden Tagen nochmal mit allen Parteien reden.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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