Finanzsorgen immer größer: Muss dieser deutsche Klub sein Stadion verkaufen?

Gelsenkirchen - Die Not ist groß: Der FC Schalke 04 steckt nur ein Jahr nach seinem Abstieg aus der Bundesliga knietief im Abstiegskampf der 2. Bundesliga. Das bedeutet auch große finanzielle Schwierigkeiten - und im Falle eines Absturzes in die Drittklassigkeit muss der Klub möglicherweise drastische Konsequenzen ziehen.

Die Veltins-Arena ist seit 2001 Spielstätte des FC Schalke 04. Das dürfte sich so bald nicht ändern, die Besitzverhältnisse des Stadions aber vielleicht schon.
Die Veltins-Arena ist seit 2001 Spielstätte des FC Schalke 04. Das dürfte sich so bald nicht ändern, die Besitzverhältnisse des Stadions aber vielleicht schon.  © INA FASSBENDER / AFP

Die Hütte brennt auf Schalke! Vor fünf Jahren spielten die Knappen noch Champions League, doch seither läuft sportlich nichts mehr zusammen: Die Königsblauen sind zur Fahrstuhlmannschaft geworden, und in diesem Jahr droht sogar die Talfahrt in die 3. Liga.

Das bringt auch riesige finanzielle Schwierigkeiten mit sich, ist der Verein doch teilweise nach wie vor wie ein Champions-League-Teilnehmer aufgestellt.

Über 73 Millionen Euro gaben die Schalker 2023 für Personal aus, beschäftigten über 500 Vollzeitangestellte. Das sind selbst für die Bundesliga hohe Zahlen - und im Vergleich hatte etwa der HSV in der 2. Bundesliga 2022/23 einen Personalaufwand von rund 41,5 Millionen Euro bei 300 fest angestellten Mitarbeitern.

Um Geld aufzutreiben, ziehen die Verantwortlichen der Gelsenkirchener laut BILD deshalb jetzt einen krassen Schritt in Erwägung: Sie prüfen den Verkauf der Veltins-Arena! Sollte der Revierklub wirklich bis in die 3. Liga durchgereicht werden, scheint nichts mehr ausgeschlossen.

Schalke 04 braucht dringend Geld - und sportliche Stabilität

Auf Schalke geht die Angst um: Ein Absturz in die 3. Liga könnte sogar den Verkauf der Veltins-Arena nach sich ziehen.
Auf Schalke geht die Angst um: Ein Absturz in die 3. Liga könnte sogar den Verkauf der Veltins-Arena nach sich ziehen.  © INA FASSBENDER / AFP

Das 2001 eröffnete Stadion gehört dem Zweitligisten komplett, die deutschlandweit erste in Eigenregie und ohne öffentliche Gelder finanzierte Arena ist seit 2019 abbezahlt.

Ein Verkauf des Stadions könnte also eine Menge Geld in die klamme Schalker Kasse spülen - dann aber auch für neue Kosten sorgen.

Wenn der Verein nicht mehr Eigentümer der Veltins-Arena ist, wird im Normalfall eine Pacht für die Nutzung fällig, außerdem entgehen den Königsblauen Einnahmen von nicht-fußballerischen Veranstaltungen, die regelmäßig im fünftgrößten deutschen Stadion stattfinden.

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Allzu unrealistisch ist diese Bedrohung nicht mehr: Bei sieben noch zu spielenden Partien liegen die Knappen auf Platz 14 nur zwei Punkte vor dem Relegationsplatz und drei vor einem direkten Abstiegsrang - bei einem schlechteren Torverhältnis als die Teams auf Platz 15 und 16.

Schalke muss sich also unbedingt aus der sportlichen Misere ziehen, um einen Verkauf seines prestigeträchtigen Stadions zu vermeiden - von den weiteren finanziellen Einbußen durch den Niedergang in die 3. Liga einmal ganz abgesehen.

Titelfoto: INA FASSBENDER / AFP

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