"Kein lebenswürdiger Fußball" in 3. Liga: Stevens fällt hartes Urteil!

Gelsenkirchen - Er ist eine absolute Schalker Trainer-Legende: Huub Stevens (69) führte die Gelsenkirchener 1997 zum UEFA-Cup-Sieg, gewann den DFB-Pokal und übernahm das Team insgesamt viermal. Umso mehr schmerzt ihn der aktuelle Absturz des Klubs!

Huub Stevens (69) ist entsetzt darüber, was aus "seinem" Schalke geworden ist.
Huub Stevens (69) ist entsetzt darüber, was aus "seinem" Schalke geworden ist.  © Guido Kirchner/dpa

2018 war Schalke 04 noch Vizemeister geworden, fünfeinhalb Jahre später befindet sich der Verein zum zweiten Mal in der 2. Bundesliga - und ist dieses Mal sogar vom Abstieg in die 3. Liga bedroht!

Nach zehn Spieltagen liegen die Knappen auf dem Relegationsplatz 16, schon fünf Zähler sind es bis zum rettenden Ufer - das weckt Erinnerungen an Arminia Bielefeld, das in den vergangenen zwei Jahren von der Bundesliga in die 3. Liga durchgereicht wurde.

Für Stevens ein absolutes Horror-Szenario! "Das ruiniert den Verein", sagte der 69-Jährige gegenüber ran.

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Und fällte ein hartes Urteil: "Es ist kein lebenswürdiger Fußball mehr, wenn man in die 3. Liga absteigt!"

Darum gelte es, alles zu tun, um den endgültigen Absturz zu verhindern: "Es kann nicht sein, dass Schalke in der 3. Liga spielt. Deshalb richte ich einen Appell an alle, dass Schalke wieder dahin kommt, wo der Klub hingehört."

Huub Stevens sieht nur eine Möglichkeit für Schalke: "Kämpfen, kämpfen, kämpfen"

Unter Huub Stevens (l.) feierte Schalke 04 noch große Erfolge wie hier den UEFA-Cup-Sieg 1997. (Archivbild)
Unter Huub Stevens (l.) feierte Schalke 04 noch große Erfolge wie hier den UEFA-Cup-Sieg 1997. (Archivbild)  © picture alliance / Ferdinand Ostrop/dpa

Als Trainer aktiv ist der Niederländer zwar nicht mehr, seinem Herzensverein würde er aber dennoch unter die Arme greifen: "Ich werde unterstützen, wo ich kann. In letzter Zeit haben sie mich aber nicht mehr gefragt", erklärte Stevens.

Zuletzt hatte der Kulttrainer die Schalker sowohl 2019 als auch 2020 für kurze Zeit interimsweise betreut.

Doch auch ohne selbst eine Rolle beim Trainerwechsel von Thomas Reis (50) zu Karel Geraerts (41) gespielt zu haben, betrachtet der 69-Jährige die Entscheidung des Klubs kritisch: Seiner Meinung nach habe Reis zu Schalke gepasst.

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Schließlich sei die Schuld nicht immer beim Trainer zu finden. "Man muss auch mal die Schuld bei den Spielern suchen. Ich glaube, dass die Spieler wachgerüttelt werden müssen. Ob dieser Trainer [Geraerts, Anm. d. Red.] der richtige Mann ist, weiß ich nicht. Bis jetzt zahlt es sich nicht aus."

Um den FC Schalke vor dem drohenden Abstieg zu retten, gebe es nur eine Möglichkeit: "Kämpfen, kämpfen, kämpfen."

Nur so könne der Verein die zuletzt verlorene Unterstützung der Fans wiedererlangen und dann mit den Anhängern im Rücken doch noch die eigentlich vorhandene Qualität auf den Platz bringen - mit der Mission Klassenerhalt.

Titelfoto: Guido Kirchner/dpa

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