Von der 5. Liga in die Bundesliga? Schalke-Japaner Kozuki vor dem großen Sprung!

Gelsenkirchen - Es klingt ein wenig wie ein Fußball-Märchen mitten in der Weihnachtszeit. Doch der große Traum von Soichiro Kozuki (21) könnte noch vor dem großen Fest wahr werden - der Japaner steht kurz vor seinem ersten Profivertrag bei Schalke 04. Die Besonderheit: Das Talent kickte in der vergangenen Saison noch in der 5. Liga!

Soichiro Kozuki (21, r.) bejubelt seinen Testspiel-Treffer für die Profis gegen Rapid Wien am 9. Dezember.
Soichiro Kozuki (21, r.) bejubelt seinen Testspiel-Treffer für die Profis gegen Rapid Wien am 9. Dezember.  © IMAGO/RHR-Foto

Am 31. Januar dieses Jahres wechselte Soichiro Kozuki aus seiner japanischen Heimat nach Deutschland. Seinerzeit schlug er die Zelte beim 1. FC Düren, einem Fünftligisten, auf. Eigentlich kein großes Thema.

Doch jetzt kommt's: Nur wenige Monate nach seinem Start steht der noch 21-Jährige vor dem Sprung in die Bundesliga! Dies berichtete die Bild.

Wie kam es dazu? Bei Düren sorgte der Flügelflitzer in der Mittelrheinliga derart für Furore, dass ihn Schalke 04 im Sommer mit einem Vertrag für die U23 ausstattete.

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Dieser Spielklasse scheint Kozuki nach einem halben Jahr ebenfalls entwachsen, mit 13 Scorerpunkten rangiert er auf dem zehnten Platz in der ligaweiten Statistik der Regionalliga West.

Auch in den jüngsten Testspielen der Knappen durfte er mitwirken, trug sich sowohl gegen Rapid Wien als auch gegen Hajduk Split in die Torschützenliste ein und zeigte ein ums andere Mal seine unbekümmerte Spielweise.

Schalke-Coach Thomas Reis (49) sagt über den Newcomer: "Er ist klar im Kopf und gibt immer Gas. Es lohnt sich, ihn weiter zu fördern."

Erinnerungen an Dortmunds Shinji Kagawa

Shinji Kagawa (heute 33) verzauberte von 2010 bis 2012 die Bundesliga. Bis dahin war er deutschen Fußballfans ein gänzlich unbeschriebenes Blatt.
Shinji Kagawa (heute 33) verzauberte von 2010 bis 2012 die Bundesliga. Bis dahin war er deutschen Fußballfans ein gänzlich unbeschriebenes Blatt.  © Bernd Thissen dpa/lnw

Wem immer noch der Fall Kozuki wie ein Märchen vorkommt, dem sei an Shinji Kagawa (33, VV St. Truiden) erinnert. Den holte der Revier-Rivale Borussia Dortmund 2010 als absoluten No-Name aus Japan, später wurde er zum internationalen Star.

Auch in der Spielweise gleichen sich die beiden Japaner. Kozuki-Berater Lukas Götz hebt "vor allem sein Tempo gepaart mit seiner Technik" als "eine unfassbare Waffe" hervor.

Dennoch steht eine Frage im Raum: Das internationale Scouting ist zwölf Jahre später dank Video-Plattformen längst fortgeschritten, warum wurde erst jetzt das Talent von Kozuki erkannt?

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Man muss dazu sagen, dass sich der Japaner bereits im vergangenen Winter auf dem Radar deutscher Bundesligisten befand. Damals scheiterte ein Wechsel aufgrund der in dem Fall zu zahlenden Ausbildungsentschädigung.

Diese Entschädigung ist immer dann fällig, wenn laut FIFA-Statuten "der Spieler erstmalig nach einem internationalen Transfer als Berufsspieler registriert wird".

Doch weder bei Düren noch bei Schalkes U23 zählt Kozuki bisher offiziell als Berufsfußballer. Der Youngster hielt dennoch an seinem Traum fest und wählte den Umweg - neues Land, neue Sprache, niedrige Spielklasse!

Testspieltore, Trainingslager, Profivertrag?

Nach dem Donnerstags-Testspiel gegen Drittligist Osnabrück soll eine Entscheidung über Kozukis Zukunft fallen. Vieles deutet darauf hin, dass er fester Teil des Trainingskaders der Profis wird und auch mit ins Trainingslager darf.

Dann könnte sich das mit der Spielklasse und dem Profi-Vertrag bald schon ändern.

Titelfoto: IMAGO/RHR-Foto

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