Ex-St.-Pauli-Keeper Himmelmann im TAG24-Interview: "Warte darauf, dass es wieder losgeht"

Hamburg - Wann hat die Suche endlich ein Ende? Seit einigen Wochen hält sich der ehemalige Torwart des FC St. Pauli Robin Himmelmann (33) in Hamburg fit.

Robin Himmelmann (33) stand zwischen 2012 und 2021 in 184 Pflichtspielen für den FC St. Pauli im Tor.
Robin Himmelmann (33) stand zwischen 2012 und 2021 in 184 Pflichtspielen für den FC St. Pauli im Tor.  © Selim Sudheimer/dpa

Nachdem sein auslaufender Vertrag beim belgischen Erstligisten KAS Eupen nicht verlängert worden war, trainiert der 33-Jährige nicht nur im Fitnessstudio, sondern auch mit den vereinslosen Ex-Kollegen Christopher Buchtmann (30) und Jan-Marc Schneider (28) sowie Ersin Zehir (24), der beim türkischen Erstligisten Antalyaspor unter Vertrag steht, auf dem grünen Rasen.

Zuerst hielt Himmelmann sich alleine fit, dann stieg Buchtmann mit in die Läufe um die Alster und ins Training im Fitnessstudio ein. Schließlich meldeten sich auch noch Schneider und Zehir.

"Auch wenn es nicht ganz einfach ist, wir können täglich arbeiten", verriet der 33-Jährige im Gespräch mit TAG24. Das Training in der Kleingruppe könne zwar kein vollwertiges Mannschaftstraining ersetzen, sei aber "ein gutes Paket für das, was man jetzt eigentlich um die Zeit hätte".

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Daher fühle sich Himmelmann nach eigenen Angaben "sehr, sehr gut". "Ich warte darauf, dass es wieder Vollgas losgeht." Denn theoretisch könnte es jeden Tag dazu kommen, dass der Keeper einen neuen Klub findet. "Darauf arbeite ich jeden Tag hin."

Ab und an unterstützt ihn auch ein privater Torwarttrainer. "Ein spezifisches Training ist schwierig", gab er zu. Seine Ex-Kollegen habe er zwar instruiert, dennoch sei es etwas anders. "Für die Umstände ist das eine sehr, sehr gute Sache.

Torwart Robin Himmelmann schließt Rückkehr zum FC St. Pauli aus

Bis zum Sommer stand der 33-Jährige beim belgischen Erstligisten KAS Eupen unter Vertrag.
Bis zum Sommer stand der 33-Jährige beim belgischen Erstligisten KAS Eupen unter Vertrag.  © IMAGO/Panoramic International

Sollte er einen neuen Verein finden, brauche er aus seiner Sicht keine lange Anlaufzeit. Die ersten ein bis zwei Tage werde er spüren, aber "wir bräuchten keine zwei Wochen", war er sich sicher.

Bei der Suche nach einem Arbeitgeber hat Himmelmann allerdings gewisse Vorstellungen. "Ich habe einige Themen für mich ausgeschlossen", stellte er klar. "Bin aber auch für viele Sachen offen."

Bislang sei auf seiner Position aber noch nicht viel Bewegung auf dem Markt geschehen. "Viele Vereine warten noch ab, wie sie in die Saison kommen und sind durch Corona vorsichtig geworden."

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Ein Gespräch habe es bislang gegeben, mit einem Torwarttrainer, den er bereits seit Jahren kennt. "Da ist aber schnell klar geworden, dass es nichts wird."

Während er eine Rückkehr zu seinem Ex-Verein FC St. Pauli kategorisch ausschließt ("In der personellen Konstellation ist das in keinster Weise vorstellbar"), könnte ein erneutes Engagement in Belgien eine Option ein.

"Man bekommt eine andere Art von Fußball und ein anderes Miteinander mit", beschrieb der 33-Jährige seine Zeit in Eupen. "Auch die Eindrücke vom Land selber." Er habe gewisse Dinge, die in Deutschland als selbstverständlich hingenommen werden, schätzen gelernt, oder eben auch nicht.

Robin Himmelmann denkt noch nicht an ein Karriereende

Der Torwart hat noch den einen oder anderen Traum in seiner Karriere.
Der Torwart hat noch den einen oder anderen Traum in seiner Karriere.  © Swen Pförtner/dpa

Im Ausland und dann vielleicht auch international zu spielen, sei schon eine sehr spannende Geschichte, so Himmelmann. "Wer weiß, man kann auch mit kleineren, ausländischen Vereinen an der Conference League teilnehmen."

Eine Deadline hat er sich für seine Suche bislang noch nicht gesetzt. "Da ich eine große Lust verspüre, wieder mit einer Mannschaft zu trainieren und auf dem Platz zu stehen, ist der Gedanke noch weit weg", erklärte er.

Sollte er aber im Oktober immer noch in einem Hamburger Café sitzen und sich nichts an der Situation geändert haben, dann sei etwas falsch gelaufen. "Ein Sabbatjahr im Fußball ist sehr schwierig", wusste der Torwart.

Nach seiner Einschätzung wird es so weit aber nicht kommen. "Ich bin optimistisch, dass sich bis zum Ende der Transferperiode der Markt bewegt." Ob allerdings für ihn dabei etwas herauskommt, sei eine andere Frage.

Eines schließt Himmelmann aber aus: ein vorzeitiges Karriereende! Zwar habe er sich schon einmal lose Gedanken gemacht, wie es für ihn weiter gehen könnte, aber bis dahin ist hoffentlich noch ein bisschen Zeit. An erster Stelle seiner Agenda steht bislang immer noch die Vereinssuche.

Titelfoto: Selim Sudheimer/dpa

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