FC St. Pauli: Elias Saad verrät - So überzeugte Sandro Wagner ihn zum Wechsel
Hamburg/Augsburg - Hinter Elias Saad (25) liegen aufregende Tage! Erst schoss er für Tunesien sein erstes Länderspiel-Tor, kurz darauf feierte er die WM-Qualifikation. Kaum zurück bei seinem neuen Verein, dem FC Augsburg, steht auch schon das nächste Highlight für ihn an - die Rückkehr ans Millerntor, wo er am Sonntag (15.30 Uhr) auf den FC St. Pauli trifft. Was ihn dort erwartet und wie ihn Sandro Wagner vom Wechsel überzeugen konnte, erklärte Saad im TAG24-Interview.
Rund um das vergangene Wochenende war der 25-Jährige noch in Afrika unterwegs und tütete dort mit Tunesien die Qualifikation für die WM 2026 in Nordamerika ein. "Ich bin absolut glücklich, wir haben zweimal gewonnen und uns direkt qualifiziert. Mal gucken, wie es jetzt weitergeht", erklärte Saad, der trotz aller Freude nicht ganz zufrieden war. "Ein bisschen mehr Spielzeit wäre schön, aber es ist auch nicht einfach."
Der gebürtige Hamburger hatte nur 67 Minuten in zwei Partien absolviert, aber immerhin sein erstes Tor geschossen. Am Sonntag, bei seiner Rückkehr nach St. Pauli, hofft er auf ein paar mehr Minuten, schließlich musste er ein paar Ticketwünsche erfüllen.
"Ein paar Freunde haben mich gefragt, aber es war gar nicht so viel. Für meine Familie und ein paar Freunde konnte ich genug Karten organisieren", sagte er und grinste.
Eines sei für ihn aber am Sonntag klar: "Ich würde nicht jubeln, wenn ich ein Tor gegen St. Pauli erzielen würde!" Verständlich, die Kiezkicker hatten ihn aus der Regionalliga zum Profi und Nationalspieler gemacht. Umso überraschender kam der Wechsel im Sommer.
"Die letzte Saison war durch die vielen Verletzungen nicht optimal", gestand Saad, der mehrfach ausgefallen war. "Ich war auch mein Leben lang in Hamburg und habe hier Fußball gespielt. Ich habe dann für mich entschlossen, den Schritt raus aus meiner Komfortzone, aus meinem Umfeld zu gehen, und etwas Neues zu machen."
FC St. Pauli führte keine Vertragsgespräche mit Elias Saad
Da sein Vertrag im Sommer 2026 bei St. Pauli ausgelaufen wäre und es keinerlei Gespräche zwischen bei Seiten gab, wie Saad bestätigte, schlug der FC Augsburg zu. "Dann ist Sandro Wagner (37) Trainer geworden und wir haben gesprochen. Ich war sehr begeistert von seiner Spielidee und wollte schnell meine Zukunft geklärt haben. Daher ging alles sehr schnell."
Wagner überzeugte Saad mit seiner Art. "Er ist ein Trainer, den ich so noch nicht hatte. Er ist speziell, aber sehr korrekt. Er ist sehr direkt und taktisch sehr akribisch." Bei den Fuggerstädtern schätzt man die Flexibilität des 25-Jährigen. "Er sieht mich überall und kann mich dort auch einsetzen. Für mich geht es aber auch darum, Bundesliga-Minuten zu sammeln, egal auf welcher Position."
So auch am Sonntag gegen seinen alten Verein. "Ich habe noch Kontakt zu ein paar Spielern und werde bestimmt nochmal den einen oder anderen anrufen. Ich werde aber keine Kampfansage machen, sondern freue mich einfach, dass wir uns wiedersehen", erklärte Saad.
Der gebürtige Wilhelmsburger hofft auf einen milden Empfang der Fans. "Man muss das alles menschlich betrachten, denke ich. Ich hoffe, dass ich nicht negativ empfangen werde, aber im Endeffekt steht der Verein an oberster Stelle. Ich war ein Spieler, ein Teil davon, in einer erfolgreichen Zeit, und darauf bin ich stolz. "
Leicht wird es am Sonntag für ihn und den FC Augsburg aber nicht, wusste Saad. "St. Pauli ist sehr gut gestartet. Ich erwarte ein sehr intensives Spiel, weil sie genau wie wir spielen. Es wird nicht einfach, auch, weil wir mit der Lautstärke gut umgehen müssen." Vielleicht hat er nach der Partie dann noch in Ruhe Zeit ein paar Worte mit seinen ehemaligen Aufstiegshelden und seiner Familie zu wechseln.
Titelfoto: IMAGO / Steinsiek.ch

