FC St. Pauli erteilt Hertha BSC eine Lehrstunde und baut Vorsprung aus

Hamburg - Das war eine Macht-Demonstration! Der FC St. Pauli hat am Sonntagnachmittag völlig verdient Hertha BSC Berlin mit 2:0 (2:0) geschlagen und seinen Vorsprung auf den HSV ausgebaut. Grundstein dafür war eine überragende erste Hälfte.

Der FC St. Pauli war gegen Hertha BSC klar spielbestimmend.
Der FC St. Pauli war gegen Hertha BSC klar spielbestimmend.  © Marcus Brandt/dpa

Nach einer kurzen Unterbrechung, die Hertha-Fans hatten mit Pyrotechnik das halbe Millerntor vernebelt, nahm die Partie einen nicht ganz so erwarteten Verlauf.

Die Kiezkicker starteten dominant in die Partie und ließen der Alten Dame kaum Luft zum Atmen. Bei den Offensivaktionen fehlte aber noch die Genauigkeit.

Nach 16 Minuten münzte die Hürzeler-Elf ihre Überlegenheit schließlich in die Führung um. Nach einer kurzen, abgewehrten Ecke nahm Manos Saliakas an der Strafraumgrenze und schweißte das Leder, noch leicht abgefälscht von Toni Leistner, ins Tor. Marius Gersbeck, der kurzfristig für Tjark Ernst zwischen den Pfosten stand, war machtlos.

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In der Folge drückte St. Pauli auf das 2:0, Hertha geriet mächtig ins Schwimmen und konnte sich zum Teil gar nicht mehr aus dem eigenen Strafraum befreien. Doch Marcel Hartel verpasste zunächst zweimal noch sein Tor (39. und 44.), ehe er zuschlug. Smith-Ersatz Adam Dzwigala eroberte hoch den Ball, Jackson Irvine ließ klatschen und Hartel vollstreckte zum völlig verdienten 2:0.

Manos Saliakas jubelt über seinen Führungstreffer, wenig später sah er die fünfte gelbe Karte.
Manos Saliakas jubelt über seinen Führungstreffer, wenig später sah er die fünfte gelbe Karte.  © Marcus Brandt/dpa

Hertha reagiert mit Dreifach-Wechsel, St. Pauli hat weiterhin die Chancen

Der FC St. Pauli um Kapitän Jackson Irvine hatte Herthas besten Spieler Fabian Reese am Sonntag voll im Griff.
Der FC St. Pauli um Kapitän Jackson Irvine hatte Herthas besten Spieler Fabian Reese am Sonntag voll im Griff.  © Marcus Brandt/dpa

Hertha-Trainer Pal Dardai reagierte sichtlich unzufrieden mit einem Dreifach-Wechsel. An den Machtverhältnissen auf dem Rasen änderte sich aber nur bedingt was. Zwar waren die Berliner nun auch offensiv aktiver, die Chancen hatte jedoch St. Pauli. So verpasste Saliakas mit einem Schuss gegen das Lattenkreuz die Vorentscheidung (52.).

In der Folge war der Alten Dame die Bemühung hier noch etwas zu reißen, nicht abzusprechen, am Ende der Partie stand so ziemlich alles an Offensivpower auf dem Rasen, was sie zu bieten hatten, aber die Hürzeler-Elf war an diesem Nachmittag einfach zu stark.

Einzige Wermutstropfen: Saliakas sah bereits in der ersten Hälfte seine fünfte gelbe Karte und fehlt damit am kommenden Wochenende in Nürnberg. Zudem musste Karol Mets kurz vor dem Ende angeschlagen ausgewechselt werden.

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Mit dem Heimsieg bauten die Kiezkicker ihren Vorsprung auf Rang drei und den HSV auf zehn Punkte (!!!) aus. Hertha hingegen fiel auf Rang zehn zurück und dürfte durch die Pleite die letzte Chance auf den Aufstieg vertan haben.

Statistik zum Zweitliga-Spiel zwischen dem FC St. Pauli und Hertha BSC Berlin

25. Spieltag

FC St. Pauli - Hertha BSC Berlin 2:0 (2:0)

Aufstellung FC St. Pauli: Vasilj - Mets (80. Kemlein), Wahl, Dzwigala - Treu, Irvine, Hartel, Saliakas (76. Ritzka) - Saad (89. Boukhalfa), Eggestein, Metcalfe (89. Scheller)

Aufstellung Hertha BSC: Gersbeck - Kenny, Gechter, Leistner (46. M. Dardai), Karbownik - Barkok, Klemens (66. Bouchalkis), Winkler (46. Maza), P. Dardai (87. Niederlechner), Reese - Tabakovic (46. Sherhant)

Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)

Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Saliakas (16.), 2:0 Hartel (44.)

Gelbe Karten: Saliakas (5) / Kenny (6)

Beste Spieler: Saliakas, Hartel, Eggestein / -

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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