Nach gehaltenem Elfmeter: Bundesliga-Torwart hat auf diese Frage keine Lust mehr
Hamburg - Er kann sie nicht mehr hören! St. Paulis Torwart Nikola Vasilj (29) hat nach einem erneut gehaltenen Elfmeter gegen den VfB Stuttgart genervt auf die Frage nach seinem Geheimnis reagiert.

Es lief die 25. Minute am Freitagabend, in der der Schlussmann der Kiezkicker seine beeindruckende Statistik ausbauen konnte. Von sieben Elfmetern in der Bundesliga hat der Bosnier mittlerweile sechs gehalten (85,7 Prozent).
Angelo Stiller (25), der seinen Versuch selbst als "bodenlos" bezeichnete, reihte sich damit mit Vincenzo Grifo (2), Fiete Arp, Nick Woltemade und Serhou Guirassy ein. Nur Wolfsburgs Mohamed Amoura (25) konnte ihn bislang bezwingen.
Wie schon am ersten Spieltag nach dem 3:3 gegen den BVB, wo Vasilj den Strafstoß von Guirassy halten konnte, wurde der Keeper erneut nach seinem Geheimnis gefragt. "Das werde ich nach jedem gehaltenen Elfmeter gefragt, aber ich habe kein Geheimnis", erklärte er leicht genervt. "Ich habe bis zum letzten Moment gewartet, bevor ich mich für eine entschieden habe." Stiller wollte ihn nach eigenen Angaben ausgucken, doch das ging gehörig schief.
Kommentator Frank Buschmann (60) ließ sich daraufhin zu einer Anspielung auf eine Coca-Cola-Werbung aus dem Jahr 2014 hinreißen: "Vielleicht ist es gar nicht Nikola Vasilj, sondern Manuel Neuer." Dabei hat der Bayern-Keeper eine durchaus ausbaufähige Bilanz vom Punkt aus. Von 36 Elfmetern konnte der 39-Jährige nur neun halten.
FC St. Pauli: Keeper Nikola Vasilj bemängelt fehlende Basics

Vasilj allerdings konnte sich über den Ausbau seiner unheimlichen Serie freuen. "Ganz ehrlich, wir haben das Spiel verloren, da ist mir der gehaltene Elfmeter wirklich egal." Vielmehr wurmte ihn das schlechte Spiel seiner Mannschaft. "Von Beginn an haben uns ein paar Basics gefehlt. Wir haben so viele Bälle verloren, gegen den Ball hatten wir Probleme. Irgendwie ist alles ein bisschen in die falsche Richtung gelaufen."
Lange Zeit konnte St. Pauli sich bei seinem Keeper bedanken, dass es überhaupt noch im Spiel war, erst sein bosnischer Nationalmannschaftskollege Ermedin Demirovic (28) konnte ihn überwinden. "Zum ungünstigsten Zeitpunkt geraten wir kurz vor der Pause dann in Rückstand. Das zweite Tor fällt dann direkt nach Wiederbeginn."
Nach dem 0:2 hatten die Kiezkicker zwar noch einige Chancen, doch am Ende fehlte das Quäntchen Glück. Auf der Gegenseite bewahrte Vasilj sein Team vor einer noch höheren Niederlagen.
Und letztlich musste auch Buschmann seine Meinung nach einem langen Ball, der ins Aus segelte, revidieren: "Nein, das ist wirklich nicht Manuel Neuer. Damit war auch das geklärt."
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