St. Pauli gegen Frankfurt auf der Suche nach Selbstvertrauen: Blessin setzt auf italienische Mentalität
Hamburg - Gegen die TSG Hoffenheim hatte der FC St. Pauli vergangene Woche die vierte Niederlage in Folge kassiert. Cheftrainer Alexander Blessin sprach davon, auch mental stabiler werden zu müssen. Wie er der Mannschaft das nötige Selbstvertrauen für das Auswärtsspiel gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) zurückbringen will, verriet er auf der Pressekonferenz am Donnerstag.

Noch bevor es losging, verrückte der 52-Jährige diverse Flaschen der Sponsoren, die bei der Pressekonferenz immer vor seinem Mikro platziert sind. Auch sich selbst rückte er in die Mitte des Tresens.
Als gutes Omen sollte der Umzug auf einen anderen Platz dienen, um der Niederlagenserie in der kommenden Partie endlich ein Ende zu setzen. "Vielleicht verändern wir mal was", sagte Blessin und sorgte damit für allgemeines Gelächter.
Verändern sollte sich auch die mentale Einstellung seiner Mannschaft, um bei einem möglichen Rückstand endlich wieder mit Stärke zurück ins Spiel zu finden oder diesen im besten Fall sogar zu verhindern.
Um seinen Jungs den Kick an Selbstvertrauen zurückzugeben, habe Blessin in dieser Woche eine Turnierform im Training spielen lassen. "Da geht es in jedem Moment um Zweikämpfe, um Abschlüsse und Torabschlüsse zu verteidigen. Das kam sehr gut an", sagte der Kiezcoach auf TAG24-Nachfrage und ergänzte das für ihn Allerwichtigste: "Wir können nur als Einheit existieren und vorangehen."
Blessin überzeugt: St. Pauli nicht chancenlos gegen die Eintracht

Gerne nutze er als zusätzliche Motivation ein Beispiel aus seiner Zeit im italienischen Fußball. "Wie die Italiener sich abgefeiert haben bei jedem Versuch, das Tor zu verhindern. In die Richtung muss es gehen. Aus jedem Zweikampf, den ich gewinne, hole ich mir dann das Selbstvertrauen!"
Blessin ist überzeugt: "Chancenlos fahren wir nicht dahin. Wir wollen was holen!" Mit Frankfurt erwarte die Hamburger zwar eine Champions-League-Mannschaft, dennoch hätten vergangene Spiele ganz klar gezeigt: Das Team von Dino Toppmöller (44) ist aktuell vor allem defensiv anfällig.
Um Räume nutzen zu können, müsse man sich zunächst darauf fokussieren, Fehler zu reduzieren, um dadurch im besten Fall endlich die Null zu halten. Danach könne man dann auch Chancen gegen ein starkes Frankfurt kreieren.
"Der Wille ist da, das hat man im Training gesehen", sagte der 52-Jährige.
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa