St.-Pauli-Trainer Hürzeler warnt vor Schalke 04: "Angeschlagener Boxer"

Hamburg - Die Favoritenrolle ist eigentlich klar verteilt! Tabellenführer FC St. Pauli tritt am Freitagabend bei Abstiegskandidat FC Schalke 04 an. Eine Konstellation, die vor der Saison nicht unbedingt zu erwarten war. Trainer Fabian Hürzeler (31) will die Partie dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen.

St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (31) warnt aufgrund der Tabellensituation vor dem FC Schalke 04.
St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (31) warnt aufgrund der Tabellensituation vor dem FC Schalke 04.  © Marcus Brandt/dpa

Aufgrund der jüngsten Entwicklungen bei Königsblau und auch der Niederlage vom vergangenen Spieltag in Magdeburg (0:3) erwartet der 31-Jährige "einen angeschlagenen Boxer".

"Sie haben gegen Magdeburg schon in der zweiten Halbzeit eine Reaktion gezeigt", verdeutlichte er. "Zu Hause haben sie aber eine andere Art und Weise zu spielen."

Zudem müssten sich die Kiezkicker auf eine extrem laute Atmosphäre einstellen. Zwar nicht ganz so laut wie vor zwei Jahren, als die Schalker gegen St. Pauli den Aufstieg feierten, aber schon ähnlich.

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"Wenn 60.000 Fans auf den Platz kommen und die Spieler feiern, das macht was mit dir", erinnerte sich Hürzeler, damals noch Co-Trainer, zurück. "Damals habe ich nicht an den eigenen Aufstieg geglaubt, aber diese Erinnerungen bleiben."

Mittlerweile steht der eigene Aufstieg kurz bevor, viele Gedanken will er daran nicht verschwenden. "Ich vergleiche das immer wieder gerne mit einem Marathon-Lauf. Wir sind jetzt so bei Kilometer 34 und müssen gegen die Widerstände ankämpfen", erklärte er.

Die zweite Halbzeit im Spitzenspiel bei Holstein Kiel habe verdeutlicht, was passiert, wenn die Kiezkicker nachlassen würden. "Uns hat der Mut und die Klarheit mit Ball gefehlt. Dazu hatten wir zu wenig Lösungen", monierte Hürzeler. Mit der 3:0-Halbzeitführung habe sich seine Mannschaft zu sicher gefühlt.

FC St. Pauli: Elias Saad kehrt nach Sperre zurück

Elias Saad (24) kehrt nach seiner Sperre zurück in den Kader.
Elias Saad (24) kehrt nach seiner Sperre zurück in den Kader.  © Marcus Brandt/dpa

"Viel fängt beim Verteidigen im Kopf an. Wir haben dann einen Schritt weniger gemacht", lautete sein Fazit. In der Vorwoche gegen Braunschweig (1:0) sei das in Unterzahl noch genau das Gegenteil gewesen. "Gegen Kiel hatten wir dann weniger Intensität drin und das passt nicht zu unserer Identität."

Gegen Schalke werde es darauf ankommen, dass sein Herzstück, wie er die Achse um Eric Smith (26), Jackson Irvine (30), Aljoscha Kemlein (19) und Marcel Hartel (28) nannte, wieder besser funktioniere. "Sie haben die Auslöser dann zum Teil falsch erkannt und dann sind Räume hinter ihnen entstanden", verdeutlichte Hürzeler.

Genau das dürfe weder gegen den Zweiten aus Kiel passieren noch gegen den 14. aus Schalke.

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Personell kann der 31-Jährige fast aus dem Vollen schöpfen. Elias Saad (24) kehrt nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder zurück, Fragezeichen stehen noch hinter Etienne Amenyido (24) und Simon Zoller (31), der zeitnah zum ersten Mal Vater wird.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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