St. Paulis Geburtstagskind ist nach Sieg happy, aber nicht zufrieden: "Hatten großes Glück"

Hamburg - Die Freude war groß! Der FC St. Pauli hatte nach dem 1:0-Heimsieg über den FC Hansa Rostock allen Grund zum Feiern. Neben dem fünften Erfolg in Serie stand am Abend noch die Geburtstagsfeier von Trainer Fabian Hürzeler (30) an.

St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler (30) durfte sich an seinem Geburtstag über drei Punkte freuen.
St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler (30) durfte sich an seinem Geburtstag über drei Punkte freuen.  © Marcus Brandt/dpa

"Ich habe eingeladen, mal gucken, wer kommt", sagte das Geburtstagskind mit einem Grinsen im Gesicht.

Der frisch gebackene 30-Jährige war nach dem erneuten Dreier zwar gut gelaunt, hatte an dem Spiel seiner Mannschaft dennoch einiges zu mäkeln.

Abgesehen von einem Pfostenschuss von Kai Pröger (12. Minute) hatte St. Pauli die Partie in der ersten Halbzeit fest im Griff. Doch dann kam die Nachspielzeit. Erst rettete Torwart Nikola Vasilj (27), im Anschluss die Latte. "Da hatten wir großes Glück, das kann man nicht anders sagen", gestand Hürzeler.

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Vielleicht war es auch das Glück des Tüchtigen, denn zuvor waren die Kiezkicker dominant und verdient durch Jackson Irvine (29) in der 26. Minute in Führung gegangen. "Das hat uns Sicherheit gegeben", erklärte Eric Smith (26), der nach überstandener Blessur wieder in die Startelf zurückgekehrt war.

Unmittelbar nach dem 1:0 hatte Lukas Daschner sogar noch die Chance auf einen weiteren Treffer der Braun-Weißen. "Da hätten wir die Partie etwas ruhiger gestalten können. Das haben wir nicht geschafft", bilanzierte Hürzeler.

FC St. Pauli nach Wiederanpfiff zu passiv, hinten aber mit Nikola Vasilj im Tor

Bis auf wenige Aktionen hatte die St.-Pauli-Defensive um Jakov Medic (24, r) Hansa-Stürmer John Verhoek (33) im Griff.
Bis auf wenige Aktionen hatte die St.-Pauli-Defensive um Jakov Medic (24, r) Hansa-Stürmer John Verhoek (33) im Griff.  © Marcus Brandt/dpa

Nach dem verspäteten Wiederanpfiff erhöhte Hansa das Risiko und stellte St. Pauli vor einige Probleme. "Wir dürfen selbst nur nicht zu passiv werden, wenn wir mal hinten reingedrängt werden, weil sonst bekommen wir ein Gegentor", erklärte Leart Paqarada (28).

Dass es dazu nicht kam, lag vor allem an Keeper Vasilj. Die größte Ausgleichschance hatte Rostock durch Ex-Kiezkicker Verhoek, doch der Bosnier reagierte blitzschnell mit dem Fuß. "Den Schuss hält er überragend", lobte Hürzeler seinen Schlussmann.

Anschließend brachte St. Pauli den Sieg ohne selbst groß zu glänzen, aber auch ohne groß in Bedrängnis zu geraten über die Zeit. "Wir dürfen uns nicht ausruhen. Wir sind froh, auch unter Druck kein Gegentor kassiert und den Heimsieg geholt zu haben", sagte Smith.

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Und der war für die Fans nach der 0:2-Hinspiel-Niederlage extrem wichtig. "Auch wenn es kein Topspiel von uns war, gehen die Fans heute mit einem Lächeln nach Hause", wusste Marcel Hartel (26) die Bedeutung der Partie einzuschätzen.

Mit nun fünf Siegen in Folge machten die Kiezkicker mittlerweile einen Sprung von Platz 15 auf Rang sieben. Der Relegationsplatz ist mittlerweile zwölf Punkte entfernt, Rang drei hingegen nur noch elf Zähler. Doch daran wollte am Sonntag noch niemand denken.

"Dass die Mannschaft etwas drauf hat, das wussten wir schon und die besseren Zeiten gerade nehmen wir gerne mit", sagte Paqarada. Und vielleicht baut der FC St. Pauli am kommenden Freitag (18.30 Uhr) seine Serie beim Vierten SC Paderborn 07 ja weiter aus.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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