St. Paulis "Kampfspiel" gegen Union Berlin: "Mit 'Angsthasenfußball' kommen wir nicht weit"
Hamburg - Gemeldet sind eisige Temperaturen bis zu minus zwei Grad. Wie eisig ist die Stimmung nach sieben Niederlagen am Millerntor? St.-Pauli-Cheftrainer Alexander Blessin (52) spricht von einem "Kampfspiel" gegen Union Berlin (Sonntag, 17.30 Uhr/DAZN).
Bei der Pressekonferenz am Freitag wirkte der Kiezcoach noch entspannt. Und das, obwohl mit den Eisernen am Sonntag eine "schwere Aufgabe" auf die Hamburger wartet.
"Wir sind gewarnt. Wir brauchen klare Entscheidungen und klare Handlungsmuster", betonte der 52-Jährige.
"Es wird sicherlich ein Kampfspiel, bei dem wir keinen Schönheitspreis gewinnen werden." Aber darauf komme es auch gar nicht an. Wichtig sei es, über die 100 Prozent zu gehen - auch wenn das rechnerisch nicht möglich ist.
Denn sicherlich werde die Mannschaft, die den Bayern als einzige in dieser Saison bislang wenigstens einen Punkt abknöpfen konnte, genau deshalb mit breiter Brust ans Millerntor reisen. Man wolle Paroli bieten, das sei man besonders den Fans schuldig.
Die Stimmung solle schließlich bei Flutlicht, ausverkauftem Haus und dem Dom im Rücken angefeuert und nicht durch eine mögliche achte Niederlage in Folge eingefroren werden.
Und das gehe nur mit Entschlossenheit, Mut zu Zweikämpfen und besonders in Gesamtheit als Team: "Wenn wir mit 'Angsthasenfußball' kommen, kommen wir nicht weit."
Kiezcoach Blessin lässt die Vergangenheit ruhen
Die Stimmung im Team sei - trotz der aktuellen Relegationsplatzierung - alles andere als eisig, so Blessin.
"Wir wissen, die Situation ist nicht so fein, keiner hat sich das gewünscht. Aber die Jungs sind gewillt, die Punkte endlich zu holen, um auch statistisch gesehen nicht die achte Niederlage folgen zu lassen."
Das Heimspiel gegen die Elf von Steffen Baumgart (53) entschieden die Kiezkicker in der vergangenen Saison mit einem klaren 3:0 für sich. Trotzdem lässt der Trainer die Vergangenheit gerne ruhen und konzentriert sich auf das Hier und Jetzt.
"Wir müssen viel mehr gucken: Was haben wir in kürzerer Zeit gemeinsam erreicht? Erst so entsteht dann möglicherweise das Gefühl, das man dann letztes Jahr hatte. So ist einfach mein Ansatz."
Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa

