VfB mit dem Befreiungsschlag! Hamburger Jung vom FC St. Pauli nicht zu stoppen
Stuttgart - Das war ein starker Auftritt! Der VfB Stuttgart hat das Freitagabendspiel gegen den FC St. Pauli völlig verdient mit 2:0 (1:0) gewonnen. Matchwinner für die Schwaben war mit Ermedin Demirovic ausgerechnet ein Hamburger Jung.

Den ersten Knall gab es schon vor der Partie beim Blick auf die Aufstellungen. VfB-Trainer Sebastian Hoeneß setzte seinen Kapitän Atakan Karazor auf die Bank, für ihn begann Chema Andrés.
Generell hatten sich die Schwaben nach dem mäßigen Saisonstart einiges vorgenommen und konnten nach vier Minuten das erste Mal jubeln. Einen Stiller-Freistoß köpfte der in Hamburg geborene Ermedin Demirovic in die Maschen, doch der Mann mit der Binde um den Arm stand im Abseits - Glück für St. Pauli.
Die Blessin-Elf, die ihr erstes Pflichtspiel außerhalb Hamburgs in dieser Saison absolvierte, kam nur schwer in die Gänge und sah sich dem zunehmendem Druck der Stuttgarter ausgesetzt.
Bitter wurde es in der 23. Minute, als Eric Smith im eigenen Strafraum grätschte und Tiago Tomás dankend annahm. Zum Glück gab es aber Nikola Vasilj, der den kläglich geschossenen Elfmeter von Angelo Stiller hielt. Damit baute er seine Serie aus: Von sieben Elfmetern hat er sechs gehalten! Kurz darauf gab es das Duell noch einmal, erneut mit dem Sieger Vasilj (29.).
Eine Führung des VfB wäre zu diesem Zeitpunkt völlig verdient gewesen, sie ließ aber bis zur 43. Minute auf sich warten. Stuttgart kombinierte sich gut durch, Demirovic ließ mehrere braun-weiße Verteidiger wie Slalomstangen stehen und lupfte den Ball über Vasilj ins Tor - was für eine Erleichterung in Stuttgart!

Bilal El Khannouss trifft für den VfB direkt nach der Pause, St. Pauli verpasst den Anschluss

Die zweite Hälfte begann direkt mit dem nächsten Dämpfer für die Gäste, ein eigener Einwurf flog St. Pauli um die Ohren. In der Mitte legte Demirovic stark auf Bilal El Khannouss ab, der trocken zu seinem ersten Bundesliga-Tor abschloss - 2:0.
Die Blessin-Elf schüttelte sich kurz und kam direkt zu seinen ersten Abschlüssen, doch an diesem Abend bliebt das Glück aus. Louis Oppie (52.) traf nur die Latte, der eingewechselte Oladapo Afolayan scheiterte am starken Alexander Nübel (70.)
Auf der Gegenseite verpasste der VfB mehrmals die Vorentscheidung, dennoch geriet der hochverdiente Sieg nicht mehr ernsthaft in Gefahr.
Die Stuttgarter fügten mit dem Erfolg St. Pauli die erste Saisonniederlage zu und kletterten vorerst in die obere Tabellenhälfte. Zudem endete für die Kiezkicker eine kuriose Serie: Nach vier Siegen in der Vorsaison im Bundesland Baden-Württemberg gab es im fünften Duell im Süden die erste Pleite.
Die Statistik zum Bundesliga-Spiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC St. Pauli
Bundesliga, 4. Spieltag
VfB Stuttgart - FC St. Pauli 2:0 (1:0)
Aufstellung VfB: Nübel - Assignon, Jeltsch, Chabot, Mittelstädt (84. Hendriks) - Chema (90.+2 Karazor), Stiller, Tiago Tomas (72. Führich), El Khannouss, Leweling (90.+2 Nartey) - Demirovic (84. Bouanani)
Aufstellung St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Dzwigala (82. Ritzka) - Saliakas (82. Pyrka), Sands, Fujita, Oppie - Sinani (74. Metcalfe) - Hountondji (61. Kaars), Pereira Lage (61. Afolayan)
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Zuschauer: 60.000 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Demirovic (43.), 2:0 El Khannouss (50.)
Gelbe Karten: / Sands (1), Afolayan (1)
Titelfoto: Tom Weller/dpa