Dramatik pur in Düsseldorf: Flaschenwurf überschattet Spektakel-Spiel

Düsseldorf - Es war ein Spiel, das an Dramatik nicht zu überbieten war! Das erste "Fortuna für alle"-Spiel, bei dem 52.000 Fans kostenlos ins Stadion von Fortuna Düsseldorf kommen durften, bot diesen ein riesiges Spektakel. Doch der 4:3-Sieg der Düsseldorfer wurde von einem Fan-Eklat überschattet.

Während die anderen Kaiserslautern-Spieler noch die 3:0-Führung bejubeln, geht Ragnar Ache (35, r.) getroffen zu Boden.
Während die anderen Kaiserslautern-Spieler noch die 3:0-Führung bejubeln, geht Ragnar Ache (35, r.) getroffen zu Boden.  © Roland Weihrauch/dpa

Der Auftakt der drei "Freispiele" begann gar nicht gut für die Heimmannschaft - zweimal bugsierten die Fortunen den Ball ins eigene Tor, ein, ehe Lauterns Marlon Ritter (29) den Spielstand schon nach etwa einer halben Stunde auf 0:3 hochschraubte.

Die Ereignisse sorgten bei den Düsseldorfer Fans offenbar für mächtig Frust - den sie an einem FCK-Spieler ausließen.

Als die Roten Teufel ihre 3:0-Führung bejubelten, flog auf einmal ein Gegenstand, bei dem es sich wohl um eine mit Cola gefüllte Plastikflasche handelte, in Richtung Gästeteam und traf Ragnar Ache (25) am Kopf.

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Dieser ging zu Boden, die Partie wurde unterbrochen. Die Schiedsrichter sowie Verantwortliche beider Teams diskutierten sogar über einen Spielabbruch! Da Ache jedoch weiterspielen konnte, wurde das Spiel nach kurzer Zeit wieder angepfiffen.

Nach der Spielunterbrechung dreht Fortuna Düsseldorf die Partie

Ragnar Ache (25) hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf.
Ragnar Ache (25) hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf.  © Roland Weihrauch/dpa

Die Unterbrechung war offenbar ein Kickstart für die Fortuna: In der 36. Minute erzielte Ao Tanaka (25) das 1:3, nach der Pause ballerten die Gastgeber ihr Team mit drei Toren innerhalb einer Viertelstunde noch zum 4:3-Sieg.

Die Wurf-Aktion wurde von beiden Teams stark verurteilt: Schon in der Halbzeitpause postete der Vorjahres-Vierte der 2. Bundesliga auf X (ehemals Twitter), man "hoffe einfach nur, dass wir diesen Vollidioten finden, der den Gegenstand nach dem 0:3 aufs Feld geworfen hat".

Dieser solle "bitte nie wieder ein Stadion betreten".

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Kaiserslautern-Geschäftsführer Thomas Hengen (49) erklärte gegenüber Sport1: "Das ist eine Unsportlichkeit, die wollen wir nicht sehen, in keinem Stadion. Es sind ja auch noch andere Dinge geflogen. Das sind wir von Fortuna-Fans nicht gewohnt."

Trainer Dirk Schuster (55) ließ nach dem Spiel zwar offen, ob die Roten Teufel Protest gegen die Wertung des Spiels einlegen wollten, erklärte aber auch: "Tatsache ist, dass wir sportlich auf dem Platz 3:4 verloren haben."

Nicht nur für den FCK, sondern insbesondere für Ache war der Tag ein gebrauchter: Kurz nachdem er von der Flasche getroffen worden war, knickte der Stürmer um und musste noch vor der Halbzeitpause verletzt ausgewechselt werden. Eine Diagnose steht noch aus.

Titelfoto: Bildmontage: Roland Weihrauch/dpa

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