Er hat dem FSV über den Berg geholfen, doch im Mai ist für Zwickaus Boss Leege Schluss

Zwickau - Die wirtschaftliche Konsolidierung und die erfolgreiche Rückkehr des FSV Zwickau in den Profi-Fußball sind eng mit Tobias Leege (45) verknüpft. Der 45-jährige Jurist engagiert sich seit 2010 im Vorstand, steht dem Gremium als Sprecher und Verantwortlicher für die Finanzen vor. Auf der Mitgliederversammlung am 15. Mai tritt der FSV-Boss nach zwölf Jahren ab.

Die GGZ-Arena war Grundvoraussetzung für Drittliga-Fußball in Zwickau. Tobias Leege ist einer der Väter des Stadion-Neubaus. Der FSV hat ihm viel zu verdanken.
Die GGZ-Arena war Grundvoraussetzung für Drittliga-Fußball in Zwickau. Tobias Leege ist einer der Väter des Stadion-Neubaus. Der FSV hat ihm viel zu verdanken.  © IMAGO/Hübner

"Ich strebe aus persönlichen Gründen keine weitere Amtszeit an. Die Belastungen und der Zeitaufwand, die mit der Vorstandstätigkeit einhergehen, ist mit Blick auf berufliche und private Belange nicht mehr darstellbar. Ich stehe dem Verein aber gerne in beratender Funktion zur Seite", tritt Leege künftig kürzer.

Nachvollziehbar angesichts der strapaziösen Arbeit in den vergangenen Jahren, aber besonders auch während Corona, als eine unvorhersehbare Pandemie dem Drittligisten finanziell arg zusetzte und die mühsame Aufbauarbeit auf eine harte Probe gestellt hat.

Der anvisierte Investoreneinstieg zerschlug sich und wegen ausgebliebener Zuschauereinnahmen droht der ersten Mannschaft für die neue Saison eine Etatkürzung in Höhe von 800.000 Euro.

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"Ich hätte vor meinem Rückzug das Investorenthema gerne noch geklärt gehabt, um künftig einen besseren Gestaltungsspielraum für den sportlichen Bereich zu haben. Auch die zu erwartenden Einschnitte sorgen für ein leichtes Bauchgrummeln", gibt Leege zu.

Leege: "Über die Jahre hinweg ist es immer eine Teamleistung gewesen."

Nach zwölf Jahren tritt FSV-Boss Tobias Leege (45) ab.
Nach zwölf Jahren tritt FSV-Boss Tobias Leege (45) ab.  © Picture Point/Gabor Krieg

Er stand über Jahre hinweg für Solidität, was mit ein Grund war, sich überhaupt ab 2010 im Verein zu engagieren.

"Der FSV Zwickau, lange das Zugpferd der Region, stand vor der zweiten Insolvenz. Ob er dann nochmal aufgestanden wäre, ist fraglich. Deswegen haben sich mehrere Mitstreiter gefunden, die verhindern wollten, dass der Verein den Bach hinuntergeht und langfristig wieder ein Gemeinschaftsgebilde wird, mit denen sich die Zwickauer identifizieren können. Die Aufstiegsfeier 2016 auf dem Hauptmarkt war der erste Beweis, dass das gelungen ist", zählt Leege den Drittliga-Aufstieg zu einem der drei Meilensteinen in den zurückliegenden zwölf Jahren.

Die weiteren sind der Neubau der GGZ-Arena und sechs erfolgreiche Drittliga-Jahr. Alleine auf die Fahnen schreiben möchte sich der FSV-Boss diese Erfolge nicht, sondern sieht es als das Werk vieler Enthusiasten in den Vereinsgremien: "Über die Jahre hinweg ist es immer eine Teamleistung gewesen."

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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