Zwickau - Die Nachricht mutete im ersten Moment überraschend an: Der FSV Zwickau bittet den vereinslosen Joshua Putze (30, zuletzt Cottbus) mitten im Oktober und damit mehr als ein Vierteljahr nach Saisonstart zum Probetraining. Was steckt dahinter?
"Von seinen fußballerischen Fähigkeiten und seiner Erfahrung sind wir absolut überzeugt, weshalb das Probetraining auch nicht dazu dient, um uns davon zu überzeugen. Wir wollen sehen, wie weit Joshua nach seiner Verletzung ist, und haben ihn deswegen letzte Woche bereits mit ins Training genommen und auch diese Woche mit dabei", erläutert Sportdirektor Robin Lenk (41).
Die "Verletzung", von der er spricht, ist ein Bandscheibenvorfall, der eine Verpflichtung im Juli noch verhindert hatte.
Damals sah man sich bei den Westsachsen auch unter Zugzwang, weil Andrey Startsev (31) an einer Fußverletzung laborierte und man im Mittelfeld auch durch den Abgang von Mike Könnecke (37, Karriereende) wenige erfahrene Spieler aufbieten konnte.
Ein klassischer Sechser
Dazu kommt ohnehin: Startsev und Marc-Philipp Zimmermann (35) sind die einzigen "Ü30er" in einem Team, das 14 Spieler hat, die unter die "U23"-Regel fallen. Weil außerdem Gabriel Figurski Vieira (24) mit Kreuzbandriss ausfällt, ist im zentralen Mittelfeld sowieso eine Stelle vakant.
Putze passt da bei allen Parametern, die die Schwäne ansetzen, ins Profil. Der 30-Jährige ist ein klassischer Sechser und bringt auch die nötige Erfahrung mit. 47 Einsätze in der 3. Liga und 149 Spiele in der Regionalliga Nordost sind schon ein Pfund. Ob es im zweiten Anlauf klappt, werden auch die Trainingseindrücke zeigen.
Fakt ist: Bekommt Lenk den erfahrenen Putze, würde man nach Last-Minute-Neuzugang Cemal Sezer (29) - der Angreifer war nach schwerer Knieverletzung ebenfalls seit Sommer vereinslos - den nächsten mutigen Schritt wagen. Allerdings: Anders bekommen die Westsachsen solche Spieler auch nicht.
"Wenn ein Sezer 30 Spiele gemacht und 15 Tore erzielt hat, klopfen Vereine an, mit denen wir finanziell nicht mithalten können", gibt Lenk zu bedenken.
Tabelle Regionalliga Nordost
POS | VEREIN | Sp. | +/- | Pkt. | ||
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1 |
|
1. FC Lokomotive Leipzig | 12 | 23:5 | 31 | |
2 |
|
FC Carl Zeiss Jena | 12 | 24:5 | 29 | |
3 |
|
FC Rot-Weiß Erfurt | 12 | 24:15 | 26 | |
4 |
|
Hallescher FC | 12 | 17:10 | 23 | |
5 |
|
VSG Altglienicke | 12 | 17:11 | 23 | |
6 |
|
FSV 63 Luckenwalde | 12 | 17:15 | 22 | |
7 |
|
FSV Zwickau | 12 | 13:12 | 21 | |
8 |
|
1. FC Magdeburg II | 12 | 24:15 | 17 | |
9 |
|
BFC Preussen | 12 | 14:17 | 16 | |
10 |
|
Chemnitzer FC | 12 | 15:17 | 15 | |
11 |
|
SV Babelsberg 03 | 12 | 18:19 | 14 | |
12 |
|
BFC Dynamo | 12 | 14:20 | 12 | |
13 |
|
Hertha BSC II | 12 | 19:27 | 12 | |
14 |
|
ZFC Meuselwitz | 12 | 10:16 | 11 | |
15 |
|
Greifswalder FC | 12 | 10:18 | 7 | |
16 |
|
BSG Chemie Leipzig | 12 | 8:17 | 7 | |
17 |
|
FC Eilenburg | 12 | 11:24 | 7 | |
18 |
|
Hertha 03 Zehlendorf | 12 | 10:25 | 6 |
Der Meister 2026 spielt am Ende der Saison in zwei Aufstiegsspielen gegen den Meister der Regionalliga Bayern. Der Sieger steigt in die 3. Liga auf. Es steigen maximal vier Mannschaften in Abhängigkeit der Absteiger aus der 3. Liga ab.