FSV-Coach Enochs will Lohn für 28 Stunden im Bus

Zwickau - Joe Enochs (50) zählt unter den Trainern der 3. Liga zu den Meistern seiner Zunft. Keiner der 20 Übungsleiter coacht länger bei ein und demselben Verein wie der 50-Jährige, der vor etwas mehr als vier Jahren beim FSV Zwickau anheuerte. Es ist ein Mix aus Bodenständigkeit, Realitätssinn und Fleiß, der den US-Amerikaner auszeichnet. Er ist keiner, der sich in den Vordergrund stellt oder irgendwelche Parolen heraushaut.

Joe Enochs (50) ist mit dem FSV Zwickau in seine fünfte Saison gestartet. Er ist mit Abstand der dienstälteste Trainer der 3. Liga.
Joe Enochs (50) ist mit dem FSV Zwickau in seine fünfte Saison gestartet. Er ist mit Abstand der dienstälteste Trainer der 3. Liga.  © Picture Point/Gabor Krieg

Genauso kam Enochs auch vor dem Auswärtsspiel beim SV Meppen herüber, das am Samstag stattfindet. Den Auftaktsieg gegen den Halleschen FC (3:2) ordnete er nüchtern sachlich ein.

"Wir täuschen uns, wenn wir der Meinung sind, schon etwas erreicht zu haben", warnt der FSV-Coach einerseits vor Selbstzufriedenheit, weiß aber andererseits, dass der Derbysieg für den nötigen Rückenwind sorgt: "Wir können mit Selbstvertrauen nach Meppen fahren."

Die Emsländer laufen am Samstag mit entgegengesetzten Vorzeichen auf. Nach einer starken Hin- aber einer umso schlechteren Rückrunde sowie der Niederlage im Landespokal-Finale 2021/22 zogen die Klubverantwortlichen Konsequenzen und trennten sich Ende Mai von Cheftrainer Rico Schmitt (53), dessen Vertrag kurioserweise erst im März um ein Jahr verlängert worden war.

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Ihm folgte Stefan Krämer, den Enochs als "erfahrenen Trainer, der die 3. Liga in- und auswendig kennt", schätzt.

FSV-Trainer Enochs: "Wir sind eine gute Mannschaft, wenn wir an unsere Leistungsgrenze gehen"

Am Samstag muss Joe Enochs (50) mit seiner Truppe nach Meppen und will die nächsten drei Punkte.
Am Samstag muss Joe Enochs (50) mit seiner Truppe nach Meppen und will die nächsten drei Punkte.  © Picture Point/Gabor Krieg

Zum Auftakt spielte Meppen bei Aufsteiger VfB Oldenburg 1:1. So weit, so gut. Der Hammer kam Mittwoch letzter Woche im Landespokal, als der SVM zu Hause wieder gegen Oldenburg mit 0:5 (!) die Segel strich.

Enochs sagt dennoch: "Meppen ist eine richtig gute Mannschaft. Die Truppe wird auf Wiedergutmachung aus sein und das erste Heimspiel positiv bestreiten wollen. Das macht es sehr gefährlich dort zu spielen."

Damit schlägt er die Brücke, stets demütig an die Aufgaben heranzugehen. "Wir sind eine gute Mannschaft, wenn wir an unsere Leistungsgrenze gehen", so Enochs.

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Vor der englischen Woche mit den Auswärtsknochen nach Meppen und nächsten Sonnabend Elversberg und dazwischen dem Heimspiel gegen Duisburg hat der erfahrene Coach auch die Belastungssteuerung stets im Blick.

"Die Überlegung besteht, auf ein, zwei Positionen etwas Neues zu machen. Innerhalb einer Woche haben wir die zwei weitesten Auswärtsfahrten vor uns, wodurch wir 28 Stunden im Bus sitzen. Das ist krass", betont Enochs.

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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