FSV Zwickau droht beim Drittliga-Abstieg ein Etat-Verlust von 1,5 Millionen Euro

Zwickau - Der FSV Zwickau stemmt sich mit allen Mitteln gegen den drohenden Drittliga-Abstieg. Gleichzeitig muss sich die Klubführung für das Worst-Case-Szenario wappnen.

Im Landespokal in Dresden haben die Zwickauer um Jan Löhmannsröben (31, 2.v.l.) vor einer Woche gezeigt, dass sie auch gegen starke Teams gewinnen können. Das müssen sie am Sonntag auch gegen Saarbrücken, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben.
Im Landespokal in Dresden haben die Zwickauer um Jan Löhmannsröben (31, 2.v.l.) vor einer Woche gezeigt, dass sie auch gegen starke Teams gewinnen können. Das müssen sie am Sonntag auch gegen Saarbrücken, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben.  © picture point/Sven Sonntag

Etat, Kaderplanung, Sportdirektor, sind nur drei Themen, die bei Vorstandssprecher Frank Fischer (55), Geschäftsführer Marvin Klotzkowsky und Cheftrainer Ronny Thielemann (49) auf dem Tisch liegen.

Hinter den Kulissen tauschen sich der Trainerstab und die administrative Ebene bereits eifrig aus, wie die Spielzeit 2023/24 angegangen wird. "Die Gespräche laufen, um in enger Abstimmung zu sondieren, welcher Kader für die neue Spielzeit zusammengestellt werden soll", erklärt Frank Fischer.

Der 55-jährige Unternehmer und seine Mitstreiter haben dabei zunächst die wirtschaftlichen Zahlen im Blick. Für die laufende Saison belief sich der Profi-Etat trotz Sparkurs letztlich auf ca. drei Millionen Euro.

Fahnenklau & Lok-Platzsturm bei FSV-Saisonfinale
FSV Zwickau Fahnenklau & Lok-Platzsturm bei FSV-Saisonfinale

Im Abstiegsfall würde das Gesamt-Budget unter anderem aufgrund der wegfallenden Einnahmen aus der DFB-Zentralvermarktung der Fernsehgelder (ca. 1,31 Mio. Euro ab 2023/24) um rund 1,5 Mio. Euro niedriger ausfallen, was dann auch auf die erste Mannschaft durchschlägt.

Liquidität ein leidiges Dauerthema beim FSV

Sie glauben noch fest an Klassenerhalt: FSV-Trainer Ronny Thielemann (49, H.) und sein Co Robin Lenk (39).
Sie glauben noch fest an Klassenerhalt: FSV-Trainer Ronny Thielemann (49, H.) und sein Co Robin Lenk (39).  © picture point/Sven Sonntag

"Sollte das Szenario 'Abstieg' eintreten, was wir alle nicht hoffen, wird der FSV Zwickau nach wie vor ein interessanter Verein bleiben. Unabhängig von der Liga befinden wir uns auf einem Weg der wirtschaftlichen Konsolidierung, was uns in die Lage versetzt im nächsten Spieljahr einen leistungsfähigen Kader zusammenzustellen - und das, im Falle des Klassenerhalts, unter der Maßgabe, im Zuge der Nachlizenzierung nicht noch Hausaufgaben erledigen zu müssen", betont Fischer.

Letzteres war in der Vergangenheit mitunter eine leidige Thematik. So musste auch in diesem Winter noch zusätzliche Liquidität nachgewiesen werden, was zur Folge hatte, dass der Verein vom DFB mit einer vorübergehenden Transfersperre belegt wurde, die erst nach Eingang der zusätzlichen finanziellen Nachweise aufgehoben wurde.

Ein Punkt, an dem die Schwäne ansetzen wollen, ist dabei auch die Kadergröße. Fischer: "Künftig wird dieser weniger als die derzeit 28 Mann umfassen." Vertragsgespräche würden im Gegensatz zu den Vorjahren und nach der Beurlaubung von Toni Wachsmuth (36) vorerst ohne Sportdirektor geführt.

Sie behalten die Gesamtsituation im Blick: Geschäftsführer Marvin Klotzkowsky (l.) und Vorstandsvorsitzender Frank Fischer (55).
Sie behalten die Gesamtsituation im Blick: Geschäftsführer Marvin Klotzkowsky (l.) und Vorstandsvorsitzender Frank Fischer (55).  © picture point/Sven Sonntag

Fischer: "Gegenwärtig bleibt diese Position offen. Ob sie neu besetzt wird, muss im Sommer neu bewertet werden."

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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