Knapp zwei Millionen Euro fehlen! FSV bleiben 15 Tage zur Liquiditäts-Sicherung!

Zwickau - In den vergangenen Spieljahren wagte sich der FSV Zwickau betreffs Nachlizenzierung frühzeitig an die Öffentlichkeit. Ein Zuckerschlecken war es nie, vielmehr ein Drahtseilakt. Die Corona-Krise verschärft diesen nochmals.

Geschenke vom DFB gab's für Drittligist FSV Zwickau um Vorstandssprecher Tobias Leege auch in diesem Jahr nicht, vielmehr erneut knallharte Auflagen zur Liquiditäts-Sicherung.
Geschenke vom DFB gab's für Drittligist FSV Zwickau um Vorstandssprecher Tobias Leege auch in diesem Jahr nicht, vielmehr erneut knallharte Auflagen zur Liquiditäts-Sicherung.  © Picture Point/Gabor Krieg

Im Juli wurde mitgeteilt, dass die Liquidität bis Ende Januar gesichert sei. Den aktuellen Stand erläutert Vorstandssprecher Tobias Leege im TAG24-Gespräch.

TAG24: Herr Leege, welches Ergebnis hat der DFB in der vorläufigen Nachlizenzierung mitgeteilt?

Tobias Leege: "Die FSV Zwickau Spielbetriebsgesellschaft mbH hat die Auflage erhalten, bis 21. Januar den Zufluss weiterer Liquidität in Höhe von 1,891 Millionen Euro gegenüber dem DFB nachzuweisen. Zudem hat der Verband eine Transferauflage erteilt, die ebenfalls an den Nachweis weiterer Liquidität gebunden ist."

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TAG24: Wurden coronabedingte Mindereinnahmen zum Beispiel beim Ticketing, Catering oder Sponsoring vom DFB berücksichtigt?

Tobias Leege: "Aus im März geplanten Einnahmen für die Saison 2020/21 im Bereich Ticketing hat der DFB statt 1,5 Millionen Euro - die im Oktober 2020 schon auf 555.000 Euro korrigiert wurden - lediglich 200.000 Euro akzeptiert. Bei den geplanten Werbeeinnahmen von drei Millionen Euro lediglich 2,38 Millionen berücksichtigt.

Letzteres liegt allerdings unter anderem daran, dass Corona-bedingt zum Zeitpunkt der Nachlizenzierung einige bereits verhandelte Sponsoringverträge seitens der Geldgeber noch nicht unterzeichnet waren und dem DFB noch nicht vorgelegt werden konnten. Gleiches gilt für einen seit zwei Jahren bestehenden Kontokorrentkredit, der lediglich auf einem DFB-Formular seitens der Bank bestätigt werden muss."

TAG24: Mit welchen Maßnahmen soll die Liquiditätslücke geschlossen werden?

Tobias Leege: "Mittels der Corona-Hilfe Profisport des Bundes in Höhe von 800.000 Euro für April bis Dezember 2020, wofür der Bescheid seit 21. Dezember vorliegt. Außerdem sollen der Nachweis des Bestands des Kontokorrentkredites sowie die Unterzeichnung der bereits verhandelten Sponsoringverträge erfolgen.

Weiterhin wird die November- und Dezemberhilfe in Anspruch genommen, da in der ersten Saisonhälfte nicht nur erhebliche Verluste aus Ticketeinnahmen hingenommen werden mussten, sondern erstmals auch Verluste aus dem Bereich Logen, Business-Plätze, Werbung und Merchandising in Höhe von circa 400.000 Euro zu verzeichnen waren. Dazu wird auch für Januar bis Juni 2021 Corona-Hilfe beantragt."

TAG24: Welche Konsequenzen drohen bei Nichterbringung der Liquiditätsnachweise?

Tobias Leege: "Die üblichen Sanktionen, die im Regelwerk des DFB vorgesehen sind, von Geldstrafe bis im worst case Punktabzug."

TAG24: Sind unter diesen Bedingungen Neuverpflichtungen möglich?

Tobias Leege: "Aktuell besteht kein finanzieller Spielraum für weitere Transfers. Im Rahmen des Nachweises zusätzlicher Liquidität soll dieser Spielraum jedoch geschaffen werden."

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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