FSV Zwickaus Marketing-Vorstand: "Stadionbesuch ist kein Safari-Urlaub!"

Zwickau - 16.825 virtuelle Tickets setzte der FSV Zwickau fürs Derby gegen Dynamo Dresden ab. Unstrittig: Vor (und nach) Corona wäre die GGZ Arena (10.134 Plätze) bei dieser Begegnung ausverkauft.

Matthias Krauß (47) hat konkrete Vorstellungen, wie das schrittweise Wiederzulassen von Fans im Stadion möglich sein könnte.
Matthias Krauß (47) hat konkrete Vorstellungen, wie das schrittweise Wiederzulassen von Fans im Stadion möglich sein könnte.  © Picture Point/Gabor Krieg

Wegen der Pandemie herrschte gähnende Leere. So kann es nicht weitergehen, findet Matthias Krauß (47), Marketing-Vorstand beim FSV.

"Es müssen Konzepte erarbeitet werden, um zügig eine Teilbefüllung der Stadien zu ermöglichen. Bestenfalls geschieht dies schon im Frühjahr. Jedes Spiel, das verstreicht, ist, was den Ertrag anbelangt, eine verlorenes. Außerdem braucht es gerade in dieser schwierigen Zeit Signale, die der Bevölkerung ein Licht am Ende des Tunnels geben", meint Krauß, der mit seiner Event GmbH zuschauerträchtige Veranstaltungen vermarktet.

Kürzlich hatte sich mit CTS Eventim eines der führenden Unternehmen der Unterhaltungsbranche dafür ausgesprochen, den Zutritt zu Veranstaltungen künftig an eine Corona-Impfung zu knüpfen.

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Für Krauß ist das zu kurz gedacht: "Ein Stadionbesuch lässt sich nicht mit einem Safari-Urlaub vergleichen, für den ich mich vorher gegen Malaria oder Gelbfieber impfen lassen muss, da ich die Reise sonst nicht antreten kann. Man sollte aufpassen, komplette Gesellschaftsschichten nicht über längere Zeit vom öffentlichen Leben auszuschließen, nur weil sie im Impfranking nachrangig eingeordnet werden und zeitgleich nicht genügend Impfstoff zur Verfügung steht. Es gibt aber auch Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen."

Krauß für Schnelltests am Stadion

Wie alles unter einen Hut bekommen? "Ein Patentrezept gibt es nicht. Corona-Schnelltests am Einlass helfen das Ansteckungsrisiko zu senken. Auch wenn viele Bauchschmerzen haben, sehe ich eine Kontaktnachverfolgung zielführend. Jeder Stadionbesucher wird zum Beispiel über eine App erfasst und die personenbezogenen Daten für vier Wochen gespeichert. Tritt ein Corona-Fall auf, werden alle Personen, die im jeweiligen Stadionbereich mit ihm in Kontakt kommen konnten unter Wahrung der Anonymität des Betroffenen informiert", erläutert Krauß seine Herangehensweise.

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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