Polizei beendet FCM-Fanfeier nach Sieg gegen Zwickau: Von Harmonie zum Wasserwerfer

Magdeburg - So weit die Realitäten beim 1. FC Magdeburg und dem FSV Zwickau auch auseinander sind, umso näher waren sich nach dem Schlusspfiff die beiden Trainer Christian Titz (51) und Joe Enochs (50). Denn beide schwärmten in höchsten Tönen voneinander.

FSV-Coach Joe Enochs (50) konnte auch die Niederlage die Laune nicht verderben.
FSV-Coach Joe Enochs (50) konnte auch die Niederlage die Laune nicht verderben.  © dpa/Soeren Stache

"Herzlichen Glückwunsch zu einem verdienten Aufstieg. Es zeigt, dass man eine Spitzenmannschaft trainieren und trotzdem sympathisch und bodenständig bleiben kann", erklärte Enochs.

Zu der verdienten Niederlage wollte der FSV-Coach sich nicht groß äußern, denn die konnte er neidlos anerkennen. Nur eins war ihm noch wichtig: "Wir kennen uns nicht näher. Aber wenn wir uns auf dem Platz getroffen haben, dann war es immer so, wie man es erwartet und wie man behandelt werden möchte. Deswegen euch alles Gute", sprach der 50-Jährige in Richtung Titz.

Während Magdeburg nächste Saison also eine Liga höher randarf, freute sich Zwickau schon vor einer Woche über den vorzeitigen Klassenerhalt. Den macht Magdeburgs Trainer auch am FSV-Coach fest.

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"Was ich jetzt sage, sage ich, weil es mir wichtig ist", so Titz. "Der FSV Zwickau spielt seit vielen Jahren in einer Art und Weise in der 3. Liga, die ist bemerkenswert. Sie bringen die Basics wie Verteidigen, Kämpfen und Rennen mit, stellen aber auch ihr Spiel um, was mancher nicht zu würdigen weiß. Die Mannschaft kann auch Fußball spielen."

Eine kalte Dusche gab's für Christian Titz (51, r.) erst nach dem Schlusspfiff.
Eine kalte Dusche gab's für Christian Titz (51, r.) erst nach dem Schlusspfiff.  © imago/Christian Schroedter

Polizeieinsatz bei Fanfeier: Bitterer Beigeschmack zum Aufstieg des FCM?

Einige Stunden nach dem gesicherten Aufstieg feierten Fans und Mannschaft des 1. FC Magdeburg noch gemeinsam.
Einige Stunden nach dem gesicherten Aufstieg feierten Fans und Mannschaft des 1. FC Magdeburg noch gemeinsam.  © IMAGO/Gabor Krieg

Doch so einträchtig sich beide Trainer in den Katakomben der Magdeburger Arena zeigten, so unschön endete die Aufstiegsfeier in der Landeshauptstadt.

Die Polizei beendete eine Feier von etwa 500 alkoholisierten Fans, die in der Nähe des Bahnhofs wiederholt Feuerwerkskörper gezündet haben sollen.

Laut einem Polizeisprecher seien 27 Menschen gegenüber Polizisten gewalttätig geworden, es habe Angriffe mit Flaschen, Steinen und Pyrotechnik gegeben. Daher wurde auch ein Wasserwerfer eingesetzt.

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Die Magdeburger Fanhilfe kritisierte das Vorgehen der Ordnungskräfte: "Während die Polizei am Stadion auf Zurückhaltung und Deeskalation gesetzt hat, wurden Fans an verschiedenen Orten im Stadtgebiet mit einem martialischen Polizeiaufgebot drangsaliert."

Mit einem Wasserwerfer löste die Polizei am späten Abend die Aufstiegsfeier einiger alkoholisierter Fans auf.
Mit einem Wasserwerfer löste die Polizei am späten Abend die Aufstiegsfeier einiger alkoholisierter Fans auf.  © dpa/Thomas Schulz

Der Aufstiegsfeier sei so "ein bitterer Beigeschmack verliehen" worden.

Titelfoto: IMAGO/Christian Schroedter/dpa/Thomas Schulz

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