Hertha BSC: Das sind die Gewinner und Verlierer des Trainingslagers

Berlin - Man kann nicht gerade behaupten, dass Hertha BSC während des Trainingslagers vom Glück verfolgt war. Mit Toni Leistner (33) und Jonjoe Kenny (26) drohen zwei wichtige Leistungsträger auszufallen. Hinzu kommt ein Virus, der gleich drei Hertha-Stars flachlegte.

Smail Prevljak (28, l.) wird mit Haris Tabakovic aller Voraussicht nach das Sturmduo bilden.
Smail Prevljak (28, l.) wird mit Haris Tabakovic aller Voraussicht nach das Sturmduo bilden.  © Uwe Anspach/dpa

Dennoch zog Pal Dardai (47) insgesamt ein positives Fazit. Eine Woche lang bereitete sich die Alte Dame unter der spanischen Sonne auf die Rückrunde vor. Eine Woche lang, in der sich die Spieler für mehr empfehlen konnten. TAG24 hat die Berliner die komplette Woche begleitet. Das sind die Gewinner, aber auch die Verlier des Hertha-Camps.

Smail Prevljak

Ein Tor gelang Smail Prevljak (28) zwar nicht, doch sowohl im Test gegen Mechelen als auch gegen Glasgow Rangers stand der Bosnier jeweils in der A-Elf. Die Rolle des Niederlechner-Ersatzes ist gefunden, auch wenn das Sturmduo Tabakovic/Prevljak abermals blass blieb.

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"Nach Stand heute und so, wie es aussieht, war das heute die Startelf", ließ Pal Dardai mit Blick auf den Re-Start am Wochenende durchblicken. Heißt: Prevljak wird in der ersten Elf auflaufen.

Andreas Bouchalakis

Genauso wie Andreas Bouchalakis (30). Der Grieche hatte zuletzt seinen Stammplatz verloren, kämpft sich aber wieder ran. Gegen die Schotten fiel er immer wieder mit klugen Seitenwechseln auf und auch vom angestrebten Alternativ-System 3-5-2 profitiert der ballsichere 30-Jährige. Spielt Hertha Fünferkette, rutscht Marton Dardai (21) wieder nach hinten. Den freien Posten nimmt dann Bouchalakis ein.

Hertha BSC geht Berliner Weg auch im Trainingslager weiter

Derry Scherhant (21) zeigte gegen Glasgow Rangers eine starke Leistung.
Derry Scherhant (21) zeigte gegen Glasgow Rangers eine starke Leistung.  © Andreas Gora/dpa

Tim Hoffmann und Boris Lum

Jugendspieler mitzunehmen hat bei Hertha fast schon Tradition. Der erst 16-jährige Boris "Bobo" Lum war jedoch wohl die größte Überraschung. Bei ihm merkt man zwar aufgrund des Alters, dass er noch robuster werden muss, versteckt hat sich das Hertha-Juwel aber nicht. Auch bei Abwehrspieler Tim Hoffmann (18) sieht man die fußballerischen Qualitäten. Er könnte in Pascal Klemens' (18) Fußstapfen treten, der vor einem Jahr in Florida überraschend mitgenommen wurde. Heute ist er Stammspieler.

Mit Abstrichen kann man auch Derry Scherhant (21) zumindest teilweise zu den Gewinnern zählen. Der Angreifer war zunächst auf dem besten Weg, nicht gerade Pluspunkte zu sammeln, dann kam aber das Glasgow-Spiel. Der 21-Jährige stellte die Schotten immer wieder vor Probleme.

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"Er hat richtig gut gearbeitet. Das gefällt mir. Er hat Mentalität gezeigt", gab es auch vom Chefcoach ein Lob. "Das ist unser Derry - wenn er das ernst nimmt."

Palko Dardai ist Herthas größter Pechvogel

Palko Dardai (24) fiel lange verletzt aus und erkrankte im Trainingslager.
Palko Dardai (24) fiel lange verletzt aus und erkrankte im Trainingslager.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Doch wo es Gewinner gibt, gibt es gleichzeitig auch Verlierer.

Palko Dardai

Er ist der größte Pechvogel. Dreieinhalb Monate war Palko Dardai (24) mit einer Bänderverletzung raus. Auch aufgrund des Reese-Ausfalls und der Niederlechner-Sperre kam sein Comeback eigentlich wie gerufen, in La Manga sollte er wieder an die Mannschaft herangeführt werden, doch für den 24-Jährigen war es in Spanien eher ein kurzes Vergnügen. Schon nach wenigen Tagen hütete er das Bett.

Deyovaisio Zeefuik

In Erinnerung wird vor allem seine Gelb-Rote-Karte gegen Mechelen bleiben. Gegen die Rangers verzichtete Hertha daher vorsichtshalber komplett auf den Niederländer. Statt Kenny zu ersetzen, bleibt ihm auch gegen Düsseldorf wohl nur die Zuschauerrolle. Altmeister Peter Pekarik (37) hat seine Chance genutzt und gezeigt, was er noch im Tank hat.

Bilal Hussein

Gegen Aue übernahm er noch die Niederlechner-Position, doch wirklich für mehr empfehlen konnte sich Bilal Hussein (23) nicht. Beim Test gegen die Schotten kam der Schwede zwar zur Pause rein, eine Zerrung machte ihm wegen des Trainerlagers aber zu schaffen. Wie schon so häufig in der Rückrunde bleibt ihm wohl erneut nur die Zuschauerrolle.

Titelfoto: Bildmontage: Andreas Gora/dpa, Uwe Anspach/dpa, Sebastian Christoph Gollnow/dpa

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