Hertha geht unter und macht Abstiegskampf wieder extrem spannend!

Berlin - So wird das nichts mit dem Klassenerhalt! Von dem Aufwärtstrend war in Leverkusen nichts zu sehen. Hertha BSC ging hochverdient mit 1:4 unter. Ein absoluter Klassenunterschied.

Ratlose Gesichter: Hertha-Kapitän Marvin Plattenhardt (31) und Agustin Rogel (25, r.) kamen in Leverkusen unter die Räder.
Ratlose Gesichter: Hertha-Kapitän Marvin Plattenhardt (31) und Agustin Rogel (25, r.) kamen in Leverkusen unter die Räder.  © Marius Becker/dpa

Mit dem Tempo der Werkself konnten die Berliner nicht mithalten. Zwei Doppelpässe reichten aus, um innerhalb von neuen Minuten schon alles klarzumachen. Erst flitzte Jeremie Frimpong (22) davon, dann war es Moussa Diaby (23), der einfach nicht zu bremsen war.

Zweimal versuchte Marco Richter (25) noch auf der Linie zu retten, hatte aber beide Male kein Glück. Ein gebrauchter Nachmittag für den Schienenspieler und seine Teamkollegen.

Beim Hauptstadtklub stimmte es vorne und hinten nicht. Dodi Lukebakio (25), der wieder in der Startelf stand und Florian Niederlechner (32) hingen völlig in der Luft. Wenn die Berliner mal den Ball erobern konnten, wurde dieser wieder viel zu schnell hergeschenkt.

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"Wir haben heute alles vermissen lassen, was wir in den letzten Spielen gezeigt haben", klagte Sandro Schwarz an. Seine Mängelliste zeigt: Es fehlte quasi an allem. "Wir hatten zu wenig Zugriff, zu wenig Intensität, zu wenig Mut, konsequent zu verteidigen. Wir haben Lücken gelassen, hatten große Abstände, einige Stellungsfehler, das Kettenverhalten war nicht kompakt."

Auch sein Kapitän fand deutliche Worte: "Wir haben in der Summe zu wenig Spielanteile kreiert und hatten fast keine Torchance. Das ist zu wenig von der ganzen Mannschaft, da müssen wir uns nächste Woche steigern", so Marvin Plattenhardt. "Heute haben wir deutlich verloren, das war kein gutes Spiel von uns, das muss man deutlich so sagen."

Hertha BSC mit nur einem Zähler über den Strich

Frust auch bei Herthas Abwehrboss Marc Oliver Kempf.
Frust auch bei Herthas Abwehrboss Marc Oliver Kempf.  © Marius Becker/dpa

Erst als es "Absteiger, Absteiger"-Rufe hallte, kamen die Gäste per verwandelten Elfmeter durch Lukebakio doch nochmal zurück. Es war allerdings nur ein kurzes Aufbäumen. Nur sechs Minuten später machte Adli alles klar, weil Hertha wieder einmal stümperhaft verteidigte (Marc Oliver Kempf und Filip Uremovic rückten beide raus und ließen Adli so eine Menge Platz). Da schlug auch Schwarz auf der Bank entgeistert die Hände vors Gesicht.

"Das war heute ein gebrauchter Tag", konstatierte der Trainer. "Das war über 90 Minuten keine gute Leistung. Wir haben völlig verdient verloren."

Durch die Klatsche hat sich die Situation im Tabellenkeller noch einmal verschärft, auch wenn die Herthaner nur weiter auf Platz 14 stehen. Sie trennt allerdings nur einen Punkt vom Tabellenletzten Bochum. So eng war es nach 23 Spieltagen im Tabellenkeller seit Einführung der drei Punkteregelung 1996 noch nie. Gleich vier Teams (Stuttgart, Hoffenheim, Schalke und Bochum) haben 19 Zähler, Hertha 20.

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Wenn es blöd läuft, könnte die Alte Dame schon nächste Woche auf den letzten Platz abrutschen. Damit das nicht passiert, braucht es aber gegen Mainz eine bessere Leistung. Zum Glück spielt die Schwarz-Elf dann wieder im Olympiastadion. Denn in der Fremde ist in dieser Saison gar nichts zu holen. Die Pleite in Leverkusen war die siebte Auswärts-Niederlage in Serie.

Titelfoto: Marius Becker/dpa

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