Hertha BSC: "Skandalspiel" bei den Alten Herren erhitzt Gemüter bei Union Berlin
Berlin - In Berlin hat ein Fußballspiel im Saisonfinale die Gemüter erhitzt: Hat ausgerechnet Hertha BSC dafür gesorgt, dass Union Berlin absteigt?
Alles in Kürze
- Hertha BSC besiegt Union Berlin mit 12:6
- Union Berlin steigt nach dem Spiel ab
- Croatia Berlin rettet sich durch den Sieg
- Union Berlin erhob Einspruch wegen Spielmanipulation
- Hertha-Trainer verneint Wettbewerbsverzerrung

Die Ausgangslage in der Verbandsliga der über 50-Jährigen bei den Herren war klar: Um nicht abzusteigen, mussten die Eisernen ihr Spiel gewinnen und der direkte Konkurrent Croatia Berlin durfte am Ende bei eigenem Sieg kein besseres Torverhältnis haben.
Croatia spielte ausgerechnet gegen die Alte Dame, die vor dem letzten Spieltag den zweiten Platz belegte und quasi nur noch um die goldene Ananas spielte.
Nachdem die Köpenicker ihre Hausarbeiten erledigt und am vergangenen Freitag bei Berolina Mitte mit 4:1 gewonnen hatten, mussten sie auf Schützenhilfe der Herthaner hoffen.
Deren Partie im Friedrich-Ebert-Stadion wurde nämlich erst eine Stunde später angepfiffen und bei der Ü50 dauern die Spiele nur zweimal 30 Minuten.
Union Berlin steigt nach 6:12-Klatsche von Hertha BSC ab

Zunächst lief auch alles nach Plan: Die Spree-Athener lagen nach 37 Minuten mit 6:4 in Führung, doch in der Schlussphase brachen die Blau-Weißen regelrecht ein und unterlagen am Ende mit 6:12!
Damit rettete sich Croatia auf den letzten Drücker und sorgte mit dem Kantersieg für den Abstieg der Unioner. Die haben nach Informationen von Welt inzwischen Einspruch erhoben wegen des Verdachts der Spielmanipulation.
Der Trainer der Hertha-Ü50 verneinte in der Zwischenzeit vehement eine mögliche Wettbewerbsverzerrung. "Natürlich klingt das Resultat kurios. Aber natürlich war das keine Absicht!", zitiert Bild Coach Jürgen Marquardt, der sich für die Niederlage beim Lokalrivalen entschuldigte.
Zudem betonte er, dass sogar extra ein Beobachter vom Verband für das Spiel abgestellt worden sei, "damit gar kein Schummelei-Verdacht aufkommen kann".
Ein fader Beigeschmack bleibt natürlich trotzdem: "Den Hohn und Spott der anderen werden wir uns sicher noch einige Zeit anhören müssen", war sich Marquardt sicher.
Titelfoto: Jordan Raza/dpa