Gute Freunde oder schlechte Freunde? Hertha kämpft mit Not-Elf gegen Heim-Fluch
Berlin - Die Saison hat gerade erste begonnen und schon steht Hertha BSC unter Druck. Gegen den KSC (13.30 Uhr/Sky) ist die Alte Dame quasi zum Siegen verdammt - und das am 2. Spieltag.
Alles in Kürze
- Hertha BSC kämpft gegen den KSC.
- Drei Punkte sind fast Pflicht für Hertha.
- Hertha war zuletzt schlechtestes Heimteam.
- KSC kommt mit breiter Brust nach Berlin.
- Hertha hat acht verletzte Spieler.

Will der Hauptstadtklub den eigenen Ansprüchen - dem Aufstieg in die Bundesliga - gerecht werden, sind drei Punkte fast schon Pflicht. Andernfalls folgt auf die Ernüchterung auf Schalke der komplette Fehlstart!
Das Problem: Hertha war zuletzt nicht gerade eine Heimmacht. Vergangene Saison waren die Blau-Weißen sogar das schlechteste Heimteam der gesamten Liga.
Einer der Gründe warum die Berliner nichts mit dem Aufstiegsrennen zu tun hatten.
"Neue Saison, neues Glück, neue Herausforderung", sagte Stefan Leitl (47). "Wenn wir dann eine gute Leistung abrufen, dann werden wir am Sonntag auch gewinnen."
Mit dem KSC kommt ein Gegner mit einer breiten Brust nach Berlin, aber auch ein gern gesehener Gast. Beide Fanlager verbinden eine enge Freundschaft. Hertha aber will seinem Freund kein guter Gastgeber sein: Die drei Punkte wollen sie hierbehalten.

Hertha BSC ohne Demme und Karbownik

"Wir bekommen das, was wir seit Jahren vom KSC bekommen: Eine gute Mannschaft mit einem guten Trainer, die uns alles abverlangen werden. Wir müssen auf den Punkt eine gute Leistung bringen, um dieses Spiel zu gewinnen."
Gutes Omen: Ende März bewiesen sich die Badener als gute Kumpels. Hertha siegte daheim mit 3:1. Es war der erste Heimsieg unter Leitl.
Viel zu jubeln hatten die Herthaner im Olympiastadion ohnehin nicht. Sie sahen insgesamt nur vier Heimsiege. So schlecht war der Hauptstadtklub im eigenen Wohnzimmer noch nie!
Drei Punkte wären daher Gold wert - auch für den Kopf. Dass aber diesmal eine andere Richtung eingeschlagen wird, deutet sich mit Blick auf die Vergangenheit nicht gerade an. Die Berliner haben nicht nur seit fünf Jahren in Serie den Auftakt verloren, auch ein Sieg am zweiten Spieltag lässt lange auf sich warten. Zuletzt gelang das vor sieben Jahren - kurioserweise mit einem 2:0 auf Schalke.
Erschwerend kommt hinzu: Die Alte Dame wird nicht gerade vom Verletzungspech verschont. Durch Michal Karbwonik (24/Sprunggelenk) und höchstwahrscheinlich Diego Demme (33/Schwindel) verlängert sich die Ausfall-Liste auf acht Spieler. Für Demme rückt wohl Ex-KSC-Star Leon Jensen (28) in die Startelf. Deyovaisio Zeefuik kehrt vermutlich wieder auf die linke Schiene zurück - damit es mit dem erhofften Heimsieg klappt.
Jetzt muss nur der KSC mitspielen und sich wieder einmal als guter Freund beweisen.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa