Hertha BSC vor wichtigem "Freundschaftsspiel" gegen KSC

Berlin - Wenn es für Hertha BSC am Samstagabend (20.30 Uhr/Sky) im Olympiastadion gegen den Karlsruher SC um drei wichtige Punkte geht, kann man wohl mit Fug und Recht von einem Freundschaftsspiel sprechen.

Bei Begegnungen zwischen Hertha BSC und dem Karlsruher SC wird die bald 50-jährige Fan-Freundschaft beider Klubs gelebt. (Archivfoto)
Bei Begegnungen zwischen Hertha BSC und dem Karlsruher SC wird die bald 50-jährige Fan-Freundschaft beider Klubs gelebt. (Archivfoto)  © Rainer Jensen dpa/lbn

Jedenfalls auf den Rängen, denn die beiden Klubs verbindet nicht nur die Vereinsfarben Blau und Weiß, sondern auch eine enge und gelebte Fan-Freundschaft.

Für dieses Spiel werden sogar die sonst strikten Regeln für den Gästeblock in der Charlottenburger Schüssel aufgehoben.

Die KSC-Fans werden nämlich nicht wie üblich in den Blöcken G und H sowie im Oberrang in den Blöcken 15 bis 17 Platz nehmen.

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In Anlehnung an die alte Heimat der KSC-Fans auf der Gegengerade im alten Wildparkstadion - der umgebaute Wildpark wurde im vergangenen Juli mit einem Testspiel gegen Jürgen Klopps (56) FC Liverpool eröffnet - werden die Schlachtenbummler aus Karlsruhe im Oberring der Gegentribüne des Olympiastadions sitzen.

Doch was macht diese Fan-Freundschaft eigentlich aus und wie ist es zu dieser engen Verbindung gekommen? Alles nahm seinen Anfang am 14. August 1976 bei einem Auswärtsspiel in Baden.

Zum Saisonauftakt machten sich damals viele Herthaner mit dem Zug auf den weiten Weg nach Baden - damals musste man noch quer durch die DDR rattern - und wurden schon am Bahnhof äußerst gastfreundlich von den einheimischen Fans empfangen.

Auswärtsspiel in Karlsruhe führt zu langjähriger Fan-Freundschaft zwischen Hertha BSC und KSC

Trotz der langjährigen Freundschaft mit dem KSC will Hertha BSC am kommenden Samstag keine Gastgeschenke verteilen und den nächsten Dreier mit allen Fans im Stadion feiern.
Trotz der langjährigen Freundschaft mit dem KSC will Hertha BSC am kommenden Samstag keine Gastgeschenke verteilen und den nächsten Dreier mit allen Fans im Stadion feiern.  © Sören Stache/dpa

Und obwohl die Hausherren die Partie mit 0:3 verloren, feierten die Anhänger von BSC und KSC am Ende zusammen in den Kneipen der ehemaligen Residenzstadt.

Seitdem ist jedes Duell ein echtes Fest, mit gemeinsamen Choreografien und Fan-Gesängen, wobei die Spieler beider Mannschaften gleichermaßen gefeiert und gegnerische Kicker nicht ausgepfiffen werden und anschließend wird, egal ob Sieg oder Niederlage, natürlich zusammen gefeiert.

In sportlicher Hinsicht dürften die Verantwortlichen beider Vereine die Begegnung aber alles andere als freundschaftlich angehen, schließlich finden sich die Karlsruher zurzeit auf dem Relegationsplatz wieder und falls die Blau-Weißen den direkten Wiederaufstieg noch nicht abgeschrieben haben sollten, wäre ein Erfolg wichtig, um den Anschluss an die oberen Tabellenregionen herzustellen.

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Die Bilanz spricht für den Hauptstadtklub, der in den bisherigen 24 Begegnungen elfmal als Gewinner vom Platz ging, während die Kicker aus Baden-Württemberg sieben Erfolge einfahren konnten.

Das letzte Pflichtspielduell liegt allerdings bereits mehr als zwölf Jahre zurück. Im Februar 2011 schoss die Alte Dame die Badener, damals ebenfalls in der 2. Bundesliga, mit 6:2 im Wildparkstadion ab. Ein lupenreiner Hattrick von Raffael (38) brachte die Berliner auf die Siegerstraße.

Titelfoto: Rainer Jensen dpa/lbn

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