Hertha BSC will gegen Krisen-BVB den Turnaround schaffen: Neue Chance für Marton Dardai

Berlin - Zwei linke Füße sollen den BVB stoppen! Weil Filip Uremovic (25) gesperrt zuschauen muss sowie Anfang der Woche das Training abbrechen musste und Linus Gechter (18) erneut an einem Infekt litt, herrschte bei Hertha BSC mal wieder Abwehr-Alarm.

Voller Einsatz: Marton Dardai (20, 2.v.l.) wird gegen den BVB vermutlich gefragt sein.
Voller Einsatz: Marton Dardai (20, 2.v.l.) wird gegen den BVB vermutlich gefragt sein.  © JOHN MACDOUGALL / AFP

Erst am Freitag stieg der Youngster wieder ins Training ein. Das heißt: gegen Borussia Dortmund (15. 30 Uhr/Sky) werden aller Voraussicht nach Marc Oliver Kempf (27) und Marton Dardai (20) das Innenverteidiger-Pärchen bilden. Beide sind Linksfüßler.

Nervös wird Sandro Schwarz (43) deswegen aber nicht. "Es ist nichts Außergewöhnliches mit zwei Linksfüßlern zu spielen. Mit zwei Rechtsfüßlern wird das häufig in einer Viererkette so gemacht. Dementsprechend sehe ich da keine Problematik drin", erklärte der Coach, schob dann aber noch hinterher: "Wenn wir so spielen!"

Es wäre allerdings eine große Überraschung, wenn es nicht so käme. Viel mehr Optionen hat der Fußballlehrer nicht: Gechter wird nach nur einem Mannschaftstraining kaum die Kraft für 90 Minuten haben. Uremovic wird erst nächste Woche auf dem Platz zurückerwartet, fehlt aber nach seinem Platzverweis ohnehin.

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Damit erhält Dardai eine neue Chance. In seiner Premierensaison noch einer der größten Überraschungen verlor der 20-Jährige vergangene Spielzeit schnell seinen Stammplatz. Sowohl unter Tayfun Korkut (48) als auch unter Felix Magath (69) war er nur noch Teilzeitkraft.

Legt Hertha BSC in der Abwehr noch nach? "Wir überlegen, ob wir noch was machen"

Marton Dardai (r.) erlebte 2021/2022 - wie die meisten seiner Kollegen - eine schwierige Saison.
Marton Dardai (r.) erlebte 2021/2022 - wie die meisten seiner Kollegen - eine schwierige Saison.  © Sören Stache/dpa

"Er hat kein einfaches Jahr gehabt, aber wer hat das schon gehabt. Aber natürlich ist es vor allem für einen jungen Spieler sehr hart, wenn man durch Verletzungen zurückgeworfen wird", sagte Manager Fredi Bobic (50) über den talentierten U21-Nationalspieler. Der 20-Jährige kam in der verganenen Saison nie wirklich in Tritt, absolvierte insgesamt nur zwölf Spiele, auch weil er immer wieder verletzt ausfiel.

Dennoch hält man in Westend weiter große Stücke auf den Sohn von Hertha-Ikone Pal Dardai (46). "Marton ist in seiner Entwicklung noch nicht ausgereizt. Da kann noch viel, viel mehr kommen. Das weiß er auch", so Bobic. "Es liegt an ihm selbst, diesen Schritt zum Top-Spieler auf seiner Position zu gehen. Die Zeit und das Alter sprechen für ihn. Nur die Geduld muss man haben. Das ist auch wichtig."

Die Zeichen standen bereits auf Abschied, angeblich sollten sich unter anderem RB Leipzig, VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt für Dardai interessieren, doch es zeigt sich mal wieder, wie schnell es im Fußball gehen kann: Plötzlich ist er wieder gefragt.

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Und doch könnte er schon bald einen neuen Konkurrenten bekommen. Die Alte Dame soll ein Auge auf den Uruguayer Agustin Rogel (24) geworfen haben. Das Gute für Dardai: Die 1,91 Meter große Abwehrkante ist Rechtsfuß und würde vermutlich in Konkurrenz zu Neuzugang Uremovic stehen. Der Kroate konnten in seinen drei Einsätzen bislang wenig überzeugen.

"Wir überlegen, ob wir noch was machen. Aber nicht aus der Panik heraus. Nur weil einer krank und der andere gesperrt ist, muss man nicht gleich einen neuen Spieler holen", so der Manager. "Wenn wir uns verbessern können, werden wir das tun. Und wenn nicht, dann nicht."

Titelfoto: Sören Stache/dpa

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