Hertha-Chef Bernstein will Investor schon wieder loswerden

Berlin - Droht etwa schon wieder Unruhe bei der Alten Dame aus Berlin? Nach dem brisanten Interview von Präsident Kay Bernstein (42) könnte es zu ersten Spannung zwischen den Verantwortlichen der Hertha und Investor 777 kommen.

Kay Bernstein (42) strebt schon wieder die Trennung mit 777 an. (Archivbild)
Kay Bernstein (42) strebt schon wieder die Trennung mit 777 an. (Archivbild)  © RONNY HARTMANN / AFP

Ob sich Kay Bernstein dieses Interview am Ende wirklich gut überlegt hat? Im Gespräch mit "ntv" äußerte sich der Hertha-Präsident äußerst kritisch zu den vielen Investoren, die im Profifußball so herumlaufen.

"Wir sollten einfach mal fragen, wem der Fußball eigentlich gehört. Was haben wir für eine Verantwortung für das Spiel? Im Fußball ist ein monopolistisches System ohne Wettbewerb entstanden. Auf allen Ebenen", so der 42-Jährige.

Auch über den eigenen Partner 777 ließ der ehemalige Ultra verlauten, dass es das Ziel sei, so schnell wie möglich wieder auf eigenen Beinen zu stehen:

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"Auf jeden Fall ist das erstrebenswert. […] Für uns muss es erstrebenswert sein, finanziell unabhängig zu sein und selbstständig zu wirtschaften."

Wirkt Bernstein in dem Fall undankbar?

Seit März 2023 besteht die Partnerschaft zwischen Hertha BSC und 777. (Archivbild)
Seit März 2023 besteht die Partnerschaft zwischen Hertha BSC und 777. (Archivbild)  © Andreas Gora/dpa

Viele Fans dürften die Meinung von Bernstein ähnlich sehen. Natürlich ist es von Vorteil, wenn der eigene Verein nicht von externen Geldgebern abhängig ist.

Dennoch stellt sich aktuell mehr denn je die Frage, wieso es ein solches Interview zu diesem Zeitpunkt geben muss? Auch die finanzielle Unterstützung von 777 hatte es der Hertha erst ermöglicht, die Lizenz für die 2. Bundesliga ohne größere Auflagen zu erhalten.

Gut möglich, dass die erst im März geschlossene Partnerschaft zwischen Hertha und Investor 777 vor der ersten großen Bewährungsprobe steht. Das US-Unternehmen hat bislang noch nicht auf das Interview von Bernstein reagiert.

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Eigentlich war die Partnerschaft für die nächsten Jahre ausgelegt. Gut möglich, dass der neue Investor von den Aussagen Bernsteins ein wenig irritiert ist.

Im Sinne der Alten Dame wäre es natürlich von Vorteil, wenn dieses Interview keine größeren Wellen schlägt.

Titelfoto: RONNY HARTMANN / AFP

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