Hertha-Coach Pal Dardai rechnet ab: Dieser Profi "war so faul" und "soll so schnell wie möglich weg"

Berlin - Pal Dardai (47) ist als Trainer von Hertha BSC bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Seine schonungslose und vor allen Dingen öffentliche Abrechnung mit Myziane Maolida (24) ist aber schon ziemlich harter Tobak.

Pal Dardai (47) hat am Mittwoch klargestellt, dass Myziane Maolida keine Zukunft mehr bei Hertha BSC hat.
Pal Dardai (47) hat am Mittwoch klargestellt, dass Myziane Maolida keine Zukunft mehr bei Hertha BSC hat.  © Soeren Stache/dpa

Auf der Pressekonferenz vor dem wichtigen Auswärtsspiel gegen Hannover 96 am Freitag (18.30 Uhr/Sky) wurde der Ungar am Mittwoch auf den Franzosen angesprochen, der am Deadline Day im Sommer 2021 als Hoffnungsträger aus Nizza an die Spree wechselte.

"Er war so faul, wie ich es von wenigen Spielern in meinem Leben gesehen habe", ließ der 47-Jährige kein gutes Haar an seinem Schützling, der mittlerweile nur noch für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Nordost kicken darf.

Dort bekomme er immerhin die nötige Spielpraxis, so Dardai. Der Verein lasse ihn also nicht (links) liegen, ließ der Hauptübungsleiter wissen. Sein Schicksal bei der Alten Dame scheint jedoch besiegelt zu sein.

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"Er soll einen Verein finden, wo er auch spielen kann und auch so schnell wie möglich weg von uns", kündigte der Coach an. Maolida habe schließlich bereits sehr viele Chancen bekommen, die er aber nie wirklich nutzen konnte.

Myziane Maolida feiert Torerfolge bei Debüt für die Komoren, trotzdem kein Platz bei Hertha BSC

Myziane Maolida (24) hat zwar kürzlich zwei Tore für die Komoren erzielt, seine Tage bei Hertha BSC scheinen aber trotzdem gezählt zu sein.
Myziane Maolida (24) hat zwar kürzlich zwei Tore für die Komoren erzielt, seine Tage bei Hertha BSC scheinen aber trotzdem gezählt zu sein.  © Daniel Reinhardt/dpa

Sein Engagement in der Hauptstadt stand aber offenbar von Beginn an unter keinem guten Stern. An besagtem Deadline Day wollte die vereinseigene Social-Media-Abteilung nämlich mit einem sich langsam füllenden Ladebalken die Spannung hochhalten.

Bei der Verpflichtung des Flügelstürmers erreichte die Anzeige 22 Prozent - danach folgten jedoch nur noch Abgänge, sodass ein dementsprechender Spitzname für den 24-Jährigen nicht lange auf sich warten ließ, besonders nach der ausbleibenden Leistung.

Der 24-Jährige feierte jüngst zwar sein Nationalmannschaftsdebüt, allerdings nicht für sein Geburtsland Frankreich, sondern für die Komoren, wo seine Wurzeln liegen. Bei den Siegen in den WM-Qualifikationsspielen gegen Zentralafrika und Ghana erzielte er sogar zwei Tore, unter anderem den Siegtreffer gegen die "Black Stars".

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Das wusste auch sein Klub-Trainer durchaus zu würdigen: "Jetzt sieht man, er will, er hat nicht aufgegeben. Das tut gut für ihn." Einen Platz in der ersten Mannschaft von Hertha BSC bringen ihm diese Auftritte aber nicht ein, denn Dardai habe genug "gute Spieler auf dem Flügel, fleißige Spieler, junge Spieler".

Titelfoto: Soeren Stache/dpa, Daniel Reinhardt/dpa (Bildmontage)

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