Hertha kann auch dreckig: "Das war nicht unser bestes Spiel"
Berlin - Hertha BSC drängt weiter nach oben. Nach dem 1:0 gegen Eintracht Braunschweig übernachten die Berliner mindestens für ein paar Stunden auf Platz vier. Punktgleich mit Elversberg auf dem Relegationsrang.
Was die knapp 43.000 Zuschauer im eiskalten Olympiastadion zu sehen bekommen haben, war wahrlich kein Leckerbissen, ist am Ende aber auch vollkommen egal. Wichtig sind die drei Punkte und der damit nun schon fünfte Sieg in Serie. Das gab es zuletzt vor 24 Jahren!
Noch bemerkenswerter: Alle Siege kamen ohne Gegentor zustande. Es war allerdings auch ein hartes Stück Arbeit, war Braunschweig mindestens ebenbürtig, wenn nicht gar die bessere Elf.
"Das war nicht unser bestes Spiel heute", gab auch Kapitän Fabian Reese (27) zu. Hertha hätte sich nicht beschweren können, wenn sie mit ein oder zwei Gegentoren in die Pause gegangen wären. Nach einer mühsamen ersten Hälfte aber steigerten sich die Berliner.
Wie schon in Kaiserslautern reichte den Hausherren ein einziges Tor, erzielt durch Marten Winkler (23). Bei den Roten Teufeln bereitete er noch den Siegtreffer vor, diesmal glänzte Winkler als Torschütze, auch weil Stefan Leitl (48) wieder einmal den richtigen Riecher hatte. "Es war heute aber auch eine enge Kiste zwischen ihm und Kratti (Krattenmacher/Am. d. Red.), muss ich auch sagen. Letztendlich hat der Trainer auch Glück gehabt mit der Auswahl", freute sich Leitl.
Hertha-Kapitän Reese lobt relativ erwachsenen Auftritt
Es spricht für die Hausherren, dass sie auch solche "dreckigen" Siege einfahren. "Trotzdem war es wieder ein relativ erwachsener Auftritt heute von uns und dann am Ende das Quäntchen besser als der Gegner. Zu Hause gewonnen, wieder zu null. Das muss man auch mitnehmen. Man kann nicht immer furios spielen, aber wichtig ist, dass man kontinuierlich punktet", so Reese.
Und genau das macht die Alte Dame. Aus den jüngsten neun Spielen holte der Hauptstadtklub starke 21 Zähler. So wird das ausgesprochene Saisonziel des Aufstiegs doch von Spiel zu Spiel wieder realistisch.
Abheben wird angesichts der Zu-Null-Siegesserie aber keiner. Die Berliner bleiben sich treu: "Ich wiederhole es gebetsmühlenartig, dass wir nicht auf die Tabelle schauen. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, die Spiele gewinnen", sagte Reese.
Gegen Braunschweig hat das - wenn auch etwas glücklich - geklappt. Beschweren wird sich in Berlin über das Zustandekommen am Ende aber keiner. Die Festwochen können gerne so weitergehen.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa

