Hertha-Kapitän Richter weg: Wer kriegt jetzt die Binde?

Berlin - Null Punkte, Platz 18, noch kein erzieltes Tor und jetzt ist auch noch der Kapitän von Bord gegangen. Bei Hertha BSC geht der Spar-Hammer knallhart weiter. Mit Marco Richter (25) und Suat Serdar (26) hat die Alte Dame nun schon zwölf Abgänge zu verzeichnen.

Marco Richter (25) bleibt der Bundesliga erhalten und wechselt zu Mainz 05.
Marco Richter (25) bleibt der Bundesliga erhalten und wechselt zu Mainz 05.  © Axel Heimken/dpa

Letzterer galt eigentlich als jemand, der die Kasse mit einem Marktwert 4,5 Millionen Euro hätte klingeln lassen sollen, wird aber nur an Hellas Verona verliehen. Immerhin sicherten sich die Italiener noch eine Kaufoption.

Da spielen die drei Millionen Euro, die Mainz für Richter gezahlt haben soll, dem klammen Hauptstadtklub schon eher in die Karten. Die Berliner haben alles dafür getan, ihm die 2. Liga schmackhaft zu machen. Pal Dardai (47) ließ ihn auf seiner Wunschposition als Spielmacher auflaufen und gab dem 25-Jährigen die Kapitänsbinde.

Der Ex-Augsburger hätte im Unterhaus durchaus den Unterschied ausmachen können, auch wenn es Richter in den ersten drei Ligaspielen nicht gerade zeigen konnte. Sein Wechsel sorgt dennoch für neue Probleme.

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Mit dem Doppel-Abgang könnte zwar der Weg für weitere dringend benötigte Verstärkungen freigemacht worden sein, Hertha büßt aber im Mittelfeld weiter an Qualität ein. Zudem steht die Mannschaft, die ohnehin schon Schwierigkeiten hat sich zu finden, nun ohne Kapitän da.

Hertha wartet weiter auf Diego Demme: Trägt Toni Leistner in Fürth die Binde

Toni Leistner (33) konnte die Hertha-Fans in drei Spielen bislang überzeugen.
Toni Leistner (33) konnte die Hertha-Fans in drei Spielen bislang überzeugen.  © Axel Heimken/dpa

Als Nachfolger kommen derzeit wohl nur drei Profis infrage, wobei einer (noch) nicht mal in Berlin ist. So ist es gut möglich, dass Toni Leistner (33) am Samstag die Binde trägt.

Schon direkt nach der Hamburg-Klatsche hatten das nicht wenige Fans gefordert. Durchaus bemerkenswert nach dem wenig erfreulichen Empfang einiger Ultras. Der Abwehrboss ist noch einer der Beständigsten und ein echter Leader. Schon in Belgien war er Kapitän.

Ebenfalls Chancen haben dürfte Allzweckwaffe Peter Pekarik (36). Der Routinier, seit nun schon elf Jahren im Verein, musste beim HSV als Linksverteidiger ran. Er könnte gegen Fürth auf seiner Stammposition als Rechtsverteidiger Jonjoe Kenny (26) ersetzen, ist aber als Stand-by-Profi keine Dauerlösung.

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Vielmehr soll es laut Sky Überlegungen geben, Diego Demme (31) zum Kapitän zu ernennen. Der ehemalige Leipziger und Hertha sind sich seit Wochen einig, lässt aber bis heute auf sich warten.

Besonders bitter: Die Kapitänsfrage hätte sich womöglich erst gar nicht stellen müssen. Rückkehrer Marius Gersbeck (28) wurden gute Chancen auf das Kapitänsamt ausgerechnet, ehe sich der Keeper selbst ins Aus prügelte. Seine Zukunft ist weiter ungewiss.

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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