Hertha lockt mit Gratis-Eis gegen die Heim-Krise: "Nichts ersetzt Siege"

Berlin - Der erste Schritt ist geschafft. Mit einem 3:0 beim Spitzenreiter meldet sich Hertha BSC zurück. Jetzt wollen die Berliner zeigen, dass es auch tatsächlich ein Befreiungsschlag war, wäre da aber nicht Heimkrise.

Erlösung bei Marten Winkler (22): Der Flügelflitzer löste den Torknoten.
Erlösung bei Marten Winkler (22): Der Flügelflitzer löste den Torknoten.  © David Inderlied/dpa

Vergangene Saison wurden die Fans nicht gerade verwöhnt. Nur vier Heimsiege bedeuteten in der Heimtabelle den letzten Platz. Und die Magerkost scheint sich auch diese Saison fortzusetzen. Gegen den KSC reichte es zu einem glücklichen 0:0. Gegen Elversberg bekam man wieder einmal die Grenzen aufgezeigt.

"Die Basis für eine erfolgreiche Saison müssen die Heimspiele sein", betont Stefan Leitl (48), sieht es aber nicht ganz so kritisch. "Das KSC-Spiel war nicht gut, aber okay. Gegen den KSC darf man auch mal Unentschieden spielen. Das Spiel gegen Elversberg war ganz, ganz schwierig für uns."

Rund 40.000 Zuschauer erwartet die Alte Dame bei bestem Wetter am Samstag gegen den Paderborn. Kinder bis 13 Jahre kommen gar umsonst rein - und dürfen sich Gratis-Eis freuen (solange der Vorrat reicht). Noch wichtiger aber: Sie wollen ihr Team jetzt endlich wieder Zuhause drei Punkte einfahren sehen.

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Der Gradmesser wird dann der Auftritt in Hannover sein, als die Berliner mit viel Herz und Leidenschaft dagegenhielten. "Nichts ersetzt Siege. Es war energetisch absolut auf Top-Level", so Leitl. "Es muss uns gelingen auf Dauer diese Energie aufs Feld zu bekommen."

Toni Leistner (35, M.) feiert den ersten Saisonsieg, könnte aber womöglich von Linus Gechter verdrängt werden
Toni Leistner (35, M.) feiert den ersten Saisonsieg, könnte aber womöglich von Linus Gechter verdrängt werden  © David Inderlied/dpa

Leitl warnt vor Paderborn: "Das ist eine richtig gute Mannschaft"

Stefan Leitl (48) will den gleichen Einsatz sehen, wie in Hannover.
Stefan Leitl (48) will den gleichen Einsatz sehen, wie in Hannover.  © David Inderlied/dpa

Ob da aber auch der Gegner mitspielt? Vergangene Saison gelang gegen ein abgezocktes Paderborn im Olympiastadion ein verdientes 2:1 zum Saisonauftakt. Sie sind nicht unbedingt schlechter geworden.

Auch nach dem Abgang von Lukas Kwasniok (44) machen die Ost-Westfalen einfach weiter wie bisher. "Paderborn wird uns auf einem ähnlichen Niveau fordern wie Hannover 96. Das ist eine richtig gute Mannschaft, die über sehr viel gutes Personal verfügt", warnt Leitl.

Die Systemfrage ließ der Übungsleiter offen. Es gibt allerdings wenig Gründe von der Viererkette wieder abzurücken. Die Systemumstellung tat den Blau-Weißen sichtlich gut. Ganz vom Tisch ist die Fünferkette allerdings nicht, denn die Rückkehr von Linus Gechter (21) verschafft ein Luxusproblem. Entweder spielt Hertha wieder mit drei Innenverteidiger oder einer muss auf die Bank.

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"Ich glaube schon, dass wir flexibel sind, weil wir ja nicht nur eine Grundordnung spielen", sagte er. "Ich bin kein Trainer, der die Mannschaft nach dem Gegner ausrichtet. Es geht darum, bei sich zu bleiben."

Erneut in der Startelf stehen wird, wird dann auch Wunderkind Kennet Eichhorn (16). In Hannover war er einer der besten auf dem Platz - und das mit erst 16 Jahren. "Er hat seine Sache toll gemacht. Er gibt ein gutes Feedback, hat gut trainiert. Wenn nichts passieren sollte, dann ist er definitiv eine Option für die Startelf."

Zwischen den Zeilen heißt das: Er wird spielen. "Die Einzelaktionen waren wirklich sehr, sehr gut. Ich hoffe, dass er die positiven Dinge mitnimmt und den Mut behält trotz des hohen Tempos so weiterzuspielen."

Titelfoto: David Inderlied/dpa

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