Hertha und Union vereint: "Große Klubs dürfen nicht an Strahlkraft einbüßen"

Von Jordan Raza

Berlin - In einem offenen Brief haben die Fanszenen von Hertha BSC und Union Berlin gemeinsam an Sportsenatorin Iris Spranger (64, SPD) appelliert, ihre Interessen auf der bevorstehenden Innenministerkonferenz nachdrücklich zu vertreten.

Hertha-Fans protestieren im Olympiastadion mit einem Banner gegen die geplanten Überwachungsmaßnahmen.
Hertha-Fans protestieren im Olympiastadion mit einem Banner gegen die geplanten Überwachungsmaßnahmen.  © Andreas Gora/dpa

"Es kann nicht im Sinne des Berliner Senats sein, wenn die großen Fußballvereine der Stadt wegen unverhältnismäßiger Maßnahmen massiv an Strahlkraft einbüßen", hieß es in dem Schreiben der Stadtrivalen, das der dpa vorliegt.

Die Fans fürchten einen Rückgang der Zuschauerzahlen, sollten schärfere Maßnahmen eingeführt werden.

Bei der Herbsttagung der IMK in Bremen wird nächste Woche über das Thema Stadionsicherheit diskutiert. Im Gespräch sind unter anderem personalisierte Tickets bei Fußballspielen und eine Verschärfung der Stadionverbotsrichtlinien.

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Die organisierten Fans in Deutschland wehren sich dagegen. Zuletzt hatte es etwa eine große Demonstration in Leipzig gegeben, ein bundesweiter, zwölfminütiger stiller Protest in den Stadien folgte. Auch viele Klubs und der DFB äußerten Verständnis für die Anliegen der Fans.

"Es scheint, als solle der Profifußball als Testfeld für neue Überwachungsmaßnahmen herhalten", kritisierten die Berliner Fanszenen.

Auch die aktive Fanszene von Union Berlin ist gegen Verschärfungen der Stadionrichtlinien und zieht mit den Hertha-Fans an einem Strang.
Auch die aktive Fanszene von Union Berlin ist gegen Verschärfungen der Stadionrichtlinien und zieht mit den Hertha-Fans an einem Strang.  © Christian Charisius/dpa

Forderungen nach personalisierten Tickets, Gesichtsscannern an den Stadiontoren, einer zentralen Kommission als Aufsichtsorgan sowie Stadionverboten schon bei einem eingeleiteten Ermittlungsverfahren seien nicht hinnehmbar.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa, Christian Charisius/dpa (Bildmontage)

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