Hertha-Wunderkind schreibt wieder Geschichte: "Mit Abstand der beste Spieler auf dem Platz"
Berlin - Stefan Leitl (48) hat mit der Aufstellung vieles richtig gemacht. Die Umstellung auf Viererkette, Fabian Reese (27) auf dem Flügel, die beste Entscheidung war aber, auf einen 16-Jährigen zu setzen: Alle schwärmen von Kennet Eichhorn (16).
Der Teenager überzeugte bei Hertha BSC neben Leon Jensen (27) auf der Doppelsechs mit einer unglaublichen Ruhe am Ball, leitete selber zwei Tore mit ein und war auch sonst immer hellwach.
"Ganz ehrlich, 16 Jahre, 50.000 Zuschauer. Gegen eine Top-Mannschaft, für mich war er mit Abstand der beste Spieler auf dem Platz. Mit 16 Jahren, so ein abgeklärter Auftritt", schwärmte auch Leitl.
Mit seiner Einwechslung beim Heimspiel gegen den KSC schrieb er Geschichte. Beim 3:0 in Hannover ebenfalls. 16 Jahre und 48 Tage - so jung feierte noch keiner sein Startelfdebüt in der 2. Liga. Nur Ex-BVB-Star Youssoufa Moukoko (20) war eine Etage höher bei seiner Startelfpremiere noch jünger.
"Ich fand es unfassbar, wie er heute hier bei der momentan besten Mannschaft der Liga gespielt hat. Hut ab", so Leitl. Für den Hertha-Coach war schon früh klar, dass er Eichhorn von Beginn an bringen wird. Dafür holte er ihn extra früher von U17-Auswahl des DFB zurück.
Berliner Weg bei Hertha BSC geht weiter
Es war die richtige Entscheidung. Dass da ein erst 16-Jähriger bei dieser Atmosphäre auf dem Rasen steht, war dem Hertha-Bubi nicht anzumerken, derart unaufgeregt spielte er seinen Stiefel herunter.
Beinah hätte er seine Leistung gar mit einem Tor krönen können, als er es nicht schaffte, den Ball an den weit aus seinem Kasten herausgeeilten Nahuel Noll (22) vorbeizuspitzeln.
Doch auch so sind ihm die Lobeshymnen sicher. Es sagt viel über ihn aus, wenn ein Teenager beim 3:0 beim Spitzenreiter mit der beste Mann war.
Völlig entkräftet nahm ihn dann Leitl kurz vor Schluss vom Feld und brachte mit Boris Lum (17) einen 17-Jährigen: "Jugend forscht bei uns in Berlin."
Titelfoto: David Inderlied/dpa

