Hertha zu abhängig: Ein Lukebakio reicht nicht, platzt bei Ejuke endlich der Knoten?

Berlin - Der Traum von der WM hat sich für Dodi Lukebakio (25) nicht erfüllt. Zumindest aller Voraussicht nach. Der Belgier gehört zu denjenigen, die auf Abruf bereit sind.

Dodi Lukebakio (25) ist seit Wochen in Top-Form, hat bereits sieben Tore erzielt.
Dodi Lukebakio (25) ist seit Wochen in Top-Form, hat bereits sieben Tore erzielt.  © Andreas Gora/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

Seit Wochen trumpft der Flügelflitzer groß auf, hat sich bei Hertha BSC zu einem Leistungsträger entwickelt. Wie verwandelt kam er aus Wolfsburg zurück, hängt sich voll rein und strahlte in jedem Spiel eine Menge Torgefahr aus.

Sieben Buden hat Lukebakio schon jetzt auf sein Konto und ist damit auf dem besten Weg seinen bisherigen Saisonrekord von zehn Toren in einer Saison zu knacken. Allein über 40 Prozent aller erzielten Hertha-Tore gehen auf sein Konto.

Seine Treffsicherheit ist Herthas Lebensversicherung und gleichzeitig ein Problem. In der internen Torjägerliste folgt lange Zeit erstmal nichts. Dass mit Suat Serdar (25/3 Tore) ein Mittelfeldspieler auf Platz zwei steht, verdeutlicht die Sturm-Krise. Herthas Angriff trifft die Kiste nicht!

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Neuzugang Wilfried Kanga (24/1) macht zwar viele Bälle fest, hat aber erst ein Tor erzielen können. Ebenso wie Davie Selke (27/1) und Stevan Jovetic (32/1). Der Montenegriner kam gerade erst wieder in Fahrt, ehe die nächste Verletzung ihn wieder stoppte.

Bei Marco Richter (24/2) sind es immerhin schon zwei Buden. Noch düsterer sieht es bei Dribbelkönig Chidera Ejuke (24/0) aus. Der Nigerianer wartet noch auf sein erstes Tor. "Positiv ist, dass wir uns Tormöglichkeiten kreieren. Dennoch haben wir bei jedem einzelnen Spieler in der Boxpräsenz noch Verbesserungsmöglichkeiten."

Chidera Ejuke soll es bei Hertha BSC weiter versuchen: "Dann wird der Groschen auch bei ihm fallen"

Herthas Chidera Ejuke (24) versucht viel, hat aber noch kein Glück im Abschluss.
Herthas Chidera Ejuke (24) versucht viel, hat aber noch kein Glück im Abschluss.  © Andreas Gora/dpa

Das Wichtigste ist für den Hertha-Coach aber die "einfachen Ballverluste" zu vermeiden. "Das war jetzt auch in Stuttgart so. Wir hatten viele kleine Momente, die dann im letzten Drittel unsauber und nicht präzise genug sind."

Ist dann auch noch Lukebakio aus dem Spiel genommen, geht bei den Berlinern im Spiel nach vorne nur noch wenig. Einer, der dafür prädestiniert ist, eine Partie auch mal mit einer Einzelaktion zu entscheiden hat selbst Ladehemmungen. In Russland noch regelmäßig gegen Schwarz getroffen, wartet Ejuke noch auf sein erstes Bundesligator.

Die Leihgabe bringt vieles mit: Tempo, Technik und einen guten Abschluss. Er macht oft vieles richtig, trifft dann aber die falsche Entscheidung, verpasst das Abspiel oder sucht zu schnell den Abschluss (Bremen). Auch in Stuttgart ließ er einen Hochkaräter liegen. "Einen Tag später haut er aus ähnlicher Situation zwei in den Knick rein. Wir hätten uns alle gewünscht, es wäre zwölf Stunden vorher auch so gewesen", so Schwarz.

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Auch wenn das Glück ihm nicht gerade treu ist, soll es der Tempodribbler weiter versuchen. "Wir werden ihn weiter unterstützen und darin bestärken, dass er in diese Situationen kommt. Dann wird der Groschen auch bei ihm fallen." Am besten schon am Samstag gegen den 1. FC Köln (15.30 Uhr/Sky).

Die auf den Relegationsrang abgestürzte Alte Dame fast schon zum Siegen verdammt: "Die Realität sind elf Punkte. Wir haben nun die Chance, uns leicht verbessern zu können und mit positiver Stimmung in die Winterpause zu gehen."

Titelfoto: Andreas Gora/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

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