Herthas wichtigste Woche: Erst Big City Club beerdigt, jetzt Abstiegskracher

Berlin - Was für die großen Ambitionen stehen sollte, wurde schnell zum Witz in den sozialen Medien. Doch damit ist nun endgültig Schluss. Hertha will nicht mehr Big City Club sein. "Es ist ein sehr guter Tag für Hertha BSC, um das Label Big City Club endgültig zu beerdigen", kündigte Präsident Kay Bernstein (42) an.

Hertha-Präsident Kay Bernstein (42, l.) und Geschäftsführer Thomas E. Herrich begrüßen mit 777-CEO Josh Wander (M.) ihren neuen Investor.
Hertha-Präsident Kay Bernstein (42, l.) und Geschäftsführer Thomas E. Herrich begrüßen mit 777-CEO Josh Wander (M.) ihren neuen Investor.  © Andreas Gora/dpa

Der Größenwahnsinn sei vorbei. In Berlin werden wieder kleinere Brötchen gebacken. Daran werden auch die frischen 100 Millionen Euro von Investor 777 nichts ändern.

Das Geld wird woanders dringender benötigt. Schon bei der gemeinsamen Pressekonferenz am Montag machten die Berliner keinen Hehl daraus, dass es ohne die frische Finanzspritze womöglich mit der Lizenzvergabe hätte eng werden können.

"Der Einstieg von 777 ist ein zentraler Baustein der Lizenzierung und um die Verbindlichkeiten der Vergangenheit abzubauen", erklärte Geschäftsführer Thomas Herrich.

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Die 374 Millionen von Ex-Investor Tennor bzw. Lars Windhorst (46) sind längst weg, genauso wie nun auch Windhorst. Seine Zeit wird vor allem mit vielen Nebengeräuschen in Erinnerung bleiben.

Mit dem amerikanischen Unternehmen, das anders als Windhorst viel Fußballexpertise mitbringt, erhofft man sich nun endlich Ruhe in Westend. Schon bei der Pressekonferenz am Samstag kam Sandro Schwarz (44) angesichts der vielen Themen abseits des Fußballplatzes seit seiner Ankunft in Berlin ins Schmunzeln. "Die letzten Tage?", lachte der 44-Jährige.

Der gesamte Klub sehnt sich nach Ruhe und steckt mitten in einer der wohl wichtigsten Wochen: neuer Investor, das Heimspiel gegen Mainz, Big City Club beerdigt, Lizenzvergabe und dann auch noch der Abstiegskracher in Hoffenheim. Viele Themen auf einmal. Hertha aber wolle sich nun "auf das Wesentliche "konzentrieren. Das ist der Abstiegskampf.

Jessic Ngankam (22) überzeugte gegen Mainz.
Jessic Ngankam (22) überzeugte gegen Mainz.  © Soeren Stache/dpa

Hertha BSC bei Schlusslicht Hoffenheim unter Druck

Auch mit neuen Millionen stecken die Berliner weiter mittendrin im "Battle" um den Klassenerhalt. Die Lage bleibt prekär. Nur zwei Punkte trennen die Blau-Weißen vom rettenden Ufer (Platz 15) auf Schlusslicht Hoffenheim.

Die Kraichgauer warten mittlerweile schon seit Mitte Oktober auf einen Dreier. Ein Gefühl, das auch die Alte Dame kennt. Der letzte Punktgewinn in der Fremde ist mittlerweile ein halbes Jahr her - beim Last-Minute-Drama in Mainz (1:1).

Wenn dann am Samstag (15.30 Uhr/Sky) die heimschwächste Mannschaft (Hoffenheim) das auswärtsschwächste Team empfängt, gilt Verlieren verboten. Für beide Mannschaften.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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