Letztes Jahr Herthas größter Trumpf: Wird Platte unter Dardai wieder zum Standard-König?

Berlin - Bei Hertha BSC stimmt es hinten und vorne nicht! Die Defensive präsentierte sich beim 2:5-Debakel auf Schalke nicht erstligatauglich, vorne mangelt es an Ideen oder dem finalen Punch! Gleiches könnte man auch über Standards behaupten.

Marvin Plattenhardt (31) hat seine Standard-Stärke in dieser Saison noch nicht entdeckt.
Marvin Plattenhardt (31) hat seine Standard-Stärke in dieser Saison noch nicht entdeckt.  © Marius Becker/dpa

Vergangene Saison noch der Lebensretter, sind die Standards das wohl größte Sorgenkind. Hinten klingelt es fast schon gewohnt in aller Regelmäßigkeit (kein Team hat mehr Tore nach einem ruhenden Ball kassiert), während die eigenen Standards zu wünschen übrig lassen.

Als einziger Bundesligist hat die Alte Dame nach einem Eckball noch gar nicht getroffen. 120 Versuche verliefen ins Nichts. Das letzte Tor nach einer Ecke war dafür aber ein ganz wichtiges: Boyatas Kopfballtor zum zwischenzeitlichen 1:0 in der Relegation, der damit Hamburgs Auswärtssieg früh egalisierte.

Später machte Marvin Plattenhardt (31) mit einem traumhaften Freistoß den Klassenerhalt perfekt. Unter Felix Magath (69) hatte Herthas Kapitän seine Standard-Stärke wiederentdeckt. Doch von der Waffe ist nicht mehr viel übriggeblieben.

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Der 31-Jährige mit dem starken linken Fuß hat zwar genauso viele Vorlagen wie vergangene Saison (drei), ein Assist nach einem Freistoß oder einer Ecke ist aber nicht dabei.

"Man muss die Mannschaft auch mal loben. Letztes Jahr haben sie unter Magath Tag und Nacht Standards geübt und sich dann damit gerettet", sagte Pal Dardai (47), schränkte aber auch ein: "Ich finde, dass die Mannschaft letztes Jahr kopfballstärker war."

Co-Trainer Tamas Bodog kümmert sich bei Hertha BSC um die Standards

Gute Laune zum Start: Pal Dardai soll zum dritten Mal die Hertha retten.
Gute Laune zum Start: Pal Dardai soll zum dritten Mal die Hertha retten.  © Sebastian Räppold/Matthias Koch/dpa

Gesucht wird ein Abnehmer. "Ich kann bis zum Abschluss helfen, dann kommt die individuelle Qualität. Wir haben momentan keinen Vedad Ibisevic. Jetzt muss einer reinwachsen bei dieser engen Situation und effektiv sein", so die Hertha-Ikone. "Wir werden schon eine Variante finden, damit wir zum Abschluss kommen."

Das wird künftig Landsmann Tamas Bodog (52) übernehmen. Der Ungar gehörte schon bei Sandro Schwarz (42) zum Trainerteam und soll nun Hertha bei Standards wieder mehr Gefährlichkeit einimpfen. "Er ist Spezialist, er hat in der Liga viele Kopfballtore gemacht und kennt das. Er wird sich die ganze Woche damit beschäftigen."

Es kann nur besser werden. Gutes Omen: Als Felix Magath vergangenes Jahr übernahm, siegte Hertha gleich mit 3:0 über die TSG Hoffenheim. Alle drei Tore fielen nach einer Standardsituation.

Titelfoto: Marius Becker/dpa

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