Hertha nicht mehr zu retten? Magath gibt geniale Antwort und sorgt für Lacher

Berlin - Der Tenor war eindeutig: Das war's! Hertha BSC hat die Rückkehr von Pal Dardai (47) gehörig in den Sand gesetzt, ließ sich von Marvin Ducksch (29) abschießen. Dabei war alles angerichtet: der Retter zurück auf der Trainerbank, ausverkauftes Haus, perfektes Fußballwetter und ein Gegner, der selbst sechs Spiele auf einen Sieg gewartet hat.

Felix Magath (69, r.) hielt mit Hertha BSC gegen seinen HSV die Klasse. Er meint: Die Berliner brauchen unbedingt einen Sieg, dann wächst der Glaube wieder.
Felix Magath (69, r.) hielt mit Hertha BSC gegen seinen HSV die Klasse. Er meint: Die Berliner brauchen unbedingt einen Sieg, dann wächst der Glaube wieder.  © Andreas Gora/dpa, Soeren Stache/dpa

Die Alte Dame aber stand sich mal wieder selbst im Weg, gab vor allem in Halbzeit eins ein erschreckendes Bild ab. Eine Woche nach dem Schalke-Debakel verteidigten die Blau-Weißen erneut vogelwild. Schon zur Pause hätte es locker 0:4 stehen können.

"Für mich ist das Kindergarten. Das muss man deutlich sagen", fand Dardai am Tag danach über das Abwehrverhalten deutliche Worte. "Ab nächster Woche gilt hier nur noch taktische Disziplin. Da müssen wir uns tierisch verbessern. Da geht es nicht um irgendwas, sondern ums Überleben."

So mancher Hertha-Fan hat sich angesichts des Zustandes der Mannschaft bereits mit der 2. Liga abgefunden - nicht aber Felix Magath (69). Der Trainerfuchs, der die Berliner vergangenes Jahr in einer ähnlichen Situation gerettet hat, weiß, was der Hauptstadtklub jetzt braucht: einen Sieg!

Offiziell: Hertha trennt sich von Dardai
Hertha BSC Offiziell: Hertha trennt sich von Dardai

"Wenn man das nächste Spiel gewinnt, dann sieht die Welt wieder anders aus", so Magath am Sonntag im Doppelpass. Den Hinweis, dass Hertha definitiv nicht bei Bayern München gewinnen werde, ließ er nicht gelten: "Ja, warum? Gegen Bayern gewinnt doch fast jeder", hatte er die Lacher auf seiner Seite.

Hertha BSC muss am Sonntag zum FC Bayern München

Pal Dardai (47) ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht.
Pal Dardai (47) ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht.  © Soeren Stache/dpa

Die Münchener stecken in der größten Krise seit zehn Jahren. Von den letzten fünf Bundesligaspielen konnten sie nur zwei gewinnen und mussten nach dem 1:3 in Mainz nun die Tabellenführung abgeben. Eine Woche zuvor zeigte bereits Abstiegskandidat Hoffenheim (1:1), wie verwundbar der Rekordmeister auch unter Thomas Tuchel (49) ist.

Ganz so optimistisch wie Magath ist Dardai aber nicht. "Bei Bayern München, das weiß jeder, das kann mal eine Riesenklatsche sein, das kann mal knapp sein. Mit einer Überraschung rechne ich nicht." Auch, wenn man natürlich alles geben werde.

Wichtiger sind da schon die direkten Duelle gegen Stuttgart und Bochum sowie die Partie in Köln. Dennoch bleibt die Rechnung kompliziert: Hertha muss punkten und auf Patzer der Konkurrenz hoffen. Sonst war es das tatsächlich.

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Hertha BSC Hertha vor Verpflichtung von Demme: Auch neuer Stürmer im Anflug!

"Die zwei Heimspiele musst du gewinnen. Dann musst du auch punkten auswärts. 8,9 Punkte, das ist schon schwer genug. Aber [je] schwerer, umso mehr Spaß", so Dardai.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa, Soeren Stache/dpa

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