Nicht Tabakovic: Herthas Super-Knipser heißt Niederlechner

Berlin - Auf ihn kann sich Hertha BSC verlassen: Florian Niederlechner (33) trifft derzeit wie am Fließband. In Kaiserslautern erzielte der 33-Jährige schon sein sechstes Saisontor, allesamt aus den vergangenen vier Spielen.

Haltungsnote eins: Florian Niederlechner (33) trifft zum zwischenzeitlichen Ausgleich per Fallrückzieher.
Haltungsnote eins: Florian Niederlechner (33) trifft zum zwischenzeitlichen Ausgleich per Fallrückzieher.  © Uwe Anspach/dpa

In denen hat Niederlechner immer getroffen, gegen Sandhausen (5:1) gar dreifach und jetzt bei den Roten Teufeln auch noch wunderschön. Per Fallrückzieher jagte der Bayer die Kugel in den Knick.

"Beim Tor habe ich gespürt, dass das jetzt der Moment ist und ich den Ball gut erwischen muss - und dann erwische ich ihn perfekt. Eines meiner schönsten Tore!", sagte Niederlechner.

Und auch sein Coach Pal Dardai (47) geriet aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. "Ich sage immer: Jemanden beobachtet uns von oben. Irgendwann kommt die Belohnung - und jetzt wird er belohnt", so der Cheftrainer.

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"Da kommt der Ball, richtige Bewegung und dann in den Winkel rein. Einfach top, das hat er verdient. Und ich sage: Danke! Das Tor war wichtig für uns."

Kurios: Seine grandiose Form hat auch mit seinem unglücklichen Start zu tun. "Ich glaube, ihm hilft, dass er als Stammspieler nicht gleich getroffen hat. Er ist zu Hertha gekommen, um Goalgetter zu sein", sagte Dardai. Stattdessen aber lief es für den Routinier in Berlin zunächst noch alles andere als rund, er erzielte nach seinem Wechsel nur ein einziges Tor.

Pal Dardai: "Frustrierte Spieler sind die besten Spieler"

Niederlechner hat derzeit einen Lauf.
Niederlechner hat derzeit einen Lauf.  © Soeren Stache/dpa

Nun aber ist der Knoten geplatzt - und das hat Gründe. Als hängende Spitze hinter Haris Tabakovic (29) kommen seine Stärken besser zur Geltung. Hinzu kommt der Frust, zunächst nur zweite bzw. dritte Wahl zu sein.

"Vielleicht habe ich ihn ein bisschen aushungern lassen, weil er wenig gespielt hat. Trotzdem kommen wir super klar in der Kabine. Er ist Führungsspieler und ein Top-Mensch", erklärte der Ungar. "Aber vielleicht ist es ein bisschen Trotzreaktion. Frustrierte Spieler sind die besten Spieler. Sie wollen sich beweisen."

Seine starke Form zeigt auch: Hertha kann sich auf die Offensive verlassen. Nur Düsseldorf hat noch häufiger getroffen. Und trifft Top-Torjäger Tabakovic mal nicht, springen eben andere ein. Gegen Hamburg war es Fabian Reese (26), gegen Elversberg und Kaiserslautern Niederlechner, die den Unterschied ausmachten.

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Macht er so weiter, holt er noch Top-Torjäger Tabakovic (neun Buden) ein. Nur noch drei Treffer fehlen ihn. "Es sieht so aus, als sei die Ketchup-Flasche groß genug. Jetzt soll er nächste Woche noch mal treffen."

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa, Soeren Stache/dpa

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