Reese-Rätsel: Wann platzt bei Hertha der Torknoten?

Berlin - Vier Spiele (inklusive Pokal) sind bereits absolviert, das Problem wird schnell offensichtlich: Hertha BSC schießt keine Tore. Erst einen Treffer konnte die Alte Dame aus dem Spiel heraus erzielen. Bei der Auftaktpleite auf Schalke traf Sebastian Grönning (28) zum 1:2-Endstand. Das war es dann aber auch schon wieder.

Fabian Reese (27) hatte ganz spät den Siegtreffer auf dem Fuß.
Fabian Reese (27) hatte ganz spät den Siegtreffer auf dem Fuß.  © Uwe Anspach/dpa

Das Problem: Selbst Superstar Fabian Reese (27) hat plötzlich Ladehemmungen. In Darmstadt (0:0) vergab der Unterschiedsspieler den Lucky Punch, als er tief in der Nachspielzeit frei vor Schuhen auftauchte, die Kugel aber Zentimeter neben das Tor setzte.

In der vergangenen Rückrunde hätte Reese vermutlich solche Chancen in zehn von zehn Fällen verwandelt, jetzt aber scheint es wie verhext. Die Pille will einfach nicht rein.

Erst vergab Dawid Kownacki kläglich im Pokal, dann traf Maurice Krattenmacher (20) den Ball nicht und nun versiebt auch noch Reese Hundertprozentige. Die Schlagfertigkeit hat er allerdings nicht verloren.

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"Dann mach ich eben die nächsten zehn rein", sagte Reese bei Sky. "Der Winkel war ein bisschen schwer für das kurze Eck. Ich hätte vielleicht vorbeigehen sollen. Den muss ich natürlich machen."

Stefan Leitl sieht Hertha BSC auf dem richtigen Weg

Vergangene Rückrunde war Reese mit seiner Treffsicherheit Herthas Lebensversicherung.
Vergangene Rückrunde war Reese mit seiner Treffsicherheit Herthas Lebensversicherung.  © Uwe Anspach/dpa

Immerhin aber: Die Berliner erspielen sich jetzt endlich Chancen. Ermogelten sich die Herthaner in Münster irgendwie den Einzug in die nächste Runde, sah es in Darmstadt schon mehr und mehr nach dem Fußball aus der Rückrunde aus.

Auch Reese konnte endlich wieder von seinen Mitspielern in Szene gesetzt werden. Jetzt muss es am Freitag gegen Angstgegner Elversberg nur noch mit dem Toreschießen klappen.

Getreu dem Motto "Übung macht den Meister" sieht Stefan Leitl (47) seine Elf auf dem richtigen Weg.

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"Wenn du eine hohe Wiederholungszahl schaffst, dann wirst du in der Regel auch irgendwann das Tor treffen. Das ist entscheidend. Es geht nicht um den Killerinstinkt, sondern [darum], daran zu glauben, was wir tun", so Leitl. "Ich habe deutlich mehr davon gesehen, wie wir spielen wollen, als in den letzten Wochen. Das ist der Weg, den wir gehen."

Ein wenig erinnert die Tor-Misere an das Spiel gegen Schalke (1:2) vergangene Rückrunde. Auch damals vergaben die Blau-Weißen reihenweise Großchancen - teilweise in Slapstick-Manier. Eine Woche drauf schoss Hertha dann Braunschweig plötzlich mit 5:1 aus dem Stadion. Jetzt kann der Tor-Knoten gerne erneut platzen.

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa

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