Berlin - Schon im Vorfeld steckt Feuer drin! Wenn Hertha BSC am Samstag (13 Uhr/Sky) Dynamo Dresden empfängt, wird das Olympiastadion rappelvoll sein - auch weil die Gäste aus Sachsen sich wieder reisefreudig zeigen. Hertha rechnet mit 20.000 bis 25.000 Fans.
Doch schon vorher ist die Aufregung groß. Von Ticket-Chaos und Randale-Angst war die Rede. Auch die Polizei sprach von "einem hohen Konfliktpotential". Die Alte Dame aber nimmt dem den Wind aus den Segeln.
"Es gibt keinen Anlass für Alarmismus oder Panik. Wir sind sehr gut vorbereitet. Die Zusammenarbeit mit allen involvierten Gewerken läuft hervorragend, sehr konstruktiv, sehr eng, seit Wochen schon", erklärt Hertha-Pressesprecherin Vera Krings. "Es gibt einen sehr intensiven Austausch und auch die Sicherheitskonzepte und Ablaufkonzepte für so einen Spieltag sind erprobt."
Erfahrung mit den reisefreudigen Sachsen hat Hertha bereits vor sechs Jahren gemacht. Im Pokal nahmen über 30.000 Dresdener das Olympiastadion regelrecht ein. Das wollen sie wiederholen.
Obwohl Hertha bereits das Gästekontingent auf über 11.000 Tickets (statt 7500) erhöht hatte, gab es unter der Woche bereits leise Kritik aus Dresden. Demnach ließ die Kommunikation mit den Berlinern zu wünschen übrig. "Es gab ein Schreiben der Dresdner von der Geschäftsführung, wo wir an der ein oder anderen Stelle einordnen mussten. Die Vorschläge wären aufgrund der Gesamtsituation im Olympiastadion so gar nicht realisierbar gewesen", sagt Hertha-Geschäftsführer Peter Görlich (58).
Hertha BSC: Es wird zu Vermischung von Heim- und Gästefans kommen
Der neue Hertha-Boss konkretisiert: "Wenn wir das gesamte Stadion für Fans öffnen und diese Tickets rausgeben, können wir nicht mehr die Sektorentrennung in den neutralen Bereichen durchführen. Das sind auch bauliche Voraussetzungen. In den eigentlichen Sektoren sind wir sehr gut aufgestellt. Wir kennen das auch von anderen Duellen. Es ist ja nicht das erste ausverkaufte Spiel von Hertha."
Klar ist: Es wird zu einer Vermischung von Heim- und Gästefans kommen. "Aber das passiert bei anderen Spielen ja auch", stellt Görlich klar.
Auch er mahnt zur Besonnenheit und appelliert an die Zuschauer: "Von mir aus kann sich das Stadiondach lupfen, aber ich hätte gerne, dass wir einfach auf den Rängen ein friedliches Miteinander haben. Beim Fußball gehört auch mal die eine oder andere Spitzfindigkeit dazu, das wissen wir auch. Aber es gibt ganz einfach Grenzen und da appelliere ich an den Vorbildcharakter von jedem Einzelnen."
Zu Problemen könnte es allerdings am Einlass kommen. Im Heimbereich dürfen die Dynamo-Anhänger keine Fan-Utensilien tragen. Zudem wird das Olympiastadion statt der 72.000 Zuschauer mit circa 70.000 Zuschauern ausverkauft sein. Aus Sicherheitsgründen gibt es Pufferblöcke. Zudem sichern etwa 1000 Polizisten die Begegnung ab.
Bei den Profis ist all das ohnehin kein Thema: "Die Mannschaft fokussiert sich auf Fußball. Es geht um ein Zweitligaspiel und das sollte im Fokus stehen", so Trainer Stefan Leitl (48). "Es ist toll, dass dieses Stadion gefüllt ist. Es ist toll, dass es eine gute Stimmung ist, aber wir spielen Fußball und nichts anderes."