Hand-Dusel bei Hertha-Sieg: Alte Dame lässt Angstgegner keine Chance

Berlin - Zum Glück gibt es in der zweiten Runde noch keinen Videobeweis! Hertha BSC steht nach einem 3:0 (1:0) über Angstgegner SV Elversberg völlig verdient im Achtelfinale des DFB-Pokals. Die Alte Dame zeigte eine starke Leistung, hatte in der ersten Halbzeit in einer Szene aber mächtig Dusel.

Marton Dardai freut sich über das 1:0.
Marton Dardai freut sich über das 1:0.  © Andreas Gora/dpa

Hertha konnte den Schwung aus dem Last-Minute-Sieg zunächst nicht mitnehmen. Der Respekt vor dem Angstgegner aus dem Saarland war deutlich zu sehen. Die erste Viertelstunde ging daher klar an die Gäste.

Das Tor aber machten die Berliner. Diego Demme schaltete sofort um und schickte Michaël Cuisance mit einem Traumpass auf Reisen. Der Franzose blieb frei vor dem Kasten cool und jagte die Pille ins Netz - die Führung für die Gastgeber.

Erster Schuss aufs Tor, erster Treffer. So konnte es weitergehen. Dann aber folgte der wohl größte Aufreger des Spiels. Wieder stand Vorlagengeber Demme im Mittelpunkt.

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Nur mit ganz viel Mühe und dem Pfosten konnte Tjark Ernst gerade noch so das Eigentor verhindern. Bei genauem Hinsehen aber wurde klar: Demme hatte den Ball ganz klar mit der Hand gespielt. Der Elfmeterpfiff blieb aber aus.

Zur Erinnerung: Den Videobeweis gibt es in der zweiten Runde des DFB-Pokals nicht. Da hatten die Berliner Riesen-Glück.

Sebastian Grönning vergibt erst und trifft dann

Erst noch der Depp, dann der Held: Torschütze Sebastian Grönning (M.).
Erst noch der Depp, dann der Held: Torschütze Sebastian Grönning (M.).  © Andreas Gora/dpa

Der zweite Durchgang startete dann beinah wie der erste: mit einem klasse Ball von Diego Demme. Diesmal setzte er Sebastian Grönning in Szene. Der Däne aber versuchte es alleine, anstatt Fabian Reese oder Cuisance mitzunehmen. Die Riesen-Chance aufs zweite Tor leichtfertig vergeben.

Dann aber stand Grönning goldrichtig. Eine Kopfballverlängerung von Marton Dardai musste er nur noch per Kopf über die Linie drücken. Die Tür zum Achtelfinale stand nun weit offen, weil Hertha diesmal eiskalt vor dem Kasten war.

Elversberg gab sich hier zwar noch nicht geschlagen, die Blau-Weißen aber hielten die Gäste weiter weg vom eigenen Tor. Den Deckel drauf machte dann in der Nachspielzeit Jon Dagur Thorsteinsson per Elfmeter.

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Schöne Geste: Reese überließ dem Pechvogel den Ball. Gegen Düsseldorf vergab er noch die Monster-Chance, jetzt gelang dem Isländer vom Punkt endlich sein erstes Tor für Hertha BSC! Das wird ihm und seiner Mannschaft weiter Selbstvertrauen geben. Am Samstag soll dann gegen Dynamo Dresden der Heim-Dreierpack perfekt gemacht werden.

Statistiken zum Spiel Hertha BSC gegen SV Elversberg

Hertha BSC - SV Elversberg 3:0 (1:0)

Hertha BSC: T. Ernst - Eitschberger, Gechter, Marton Dardai, Karbownik (71. Kolbe) - Eichhorn (71. Seguin), Demme (86. Thorsteinsson) - Krattenmacher (80. Winkler), Cuisance, Reese - Grönning (80. Schuler)
SV Elversberg: Kristof - Gyamerah (54. Keidel), Pinckert, Rohr (83. Le Joncour), Mickelson - Conde, Poreba - Stange (54. Petkow), Conté, Zimmerschied (72. Malanga) - Ebnoutalib (71. Schnellbacher)

Schiedsrichter: Tom Bauer (Neuhofen)

Zuschauer: 32092

Tore: 1:0 Cuisance (15.), 2:0 Grönning (58.), 3:0 Thorsteinsson (90.+4/Foulelfmeter)

Gelbe Karten: - / Gyamerah (1), Conde (2)

Rote Karten: - / Pinckert (90.+3/Notbremse)

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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