VAR-Elfmetergeschenk reicht nicht: Hertha nur Remis gegen Mainz
Berlin - Immer wieder Ärger mit dem VAR! Hertha BSC hat den dritten Heimsieg in Folge verpasst. Gegen Mainz 05 reichte es nur zu einem 1:1 (1:0). Über eine Szene wird aber noch zu reden sein.
"Es wird ein Kampfspiel werden", rechnete Sandro Schwarz schon vor der Partie nicht gerade mit einem Fußball-Leckerbissen. Sein Team aber hatte sich viel vorgenommen. Hertha begann druckvoll.
Bereits nach vier Minuten hatten der Hauptstadtklub die erste dicke Gelegenheit. Nach einem Konter wartete Jessic Ngankam geschickt auf seinen Sturmpartner, Florian Niederlechner fehlten bei der flachen Hereingabe aber nur wenige Zentimeter.
Für die Belohnung ihrer starken Anfangsphase brauchten die Berliner allerdings den Videobeweis. Leandro Barreiro soll vor Serdars Direktabnahme den Ball leicht mit ausgestreckten Arm berührt haben (14. Minute). Grund genug um Schiedsrichter Benjamin Cortus zum Monitor zu schicken.
Der Unparteiische schaute sich die Szene noch einmal und entschied auf Strafstoß, den Jessic Ngankam sicher zur Führung verwandelte (18.). Eine durchaus strittige Entscheidung.
Mainz fiel gegen die Hausherren nicht viel ein. Sie suchten immer Sturm-Riese Ludovic Ajorque. Bei der Alten Dame hingegen war es ein ganz anderer Auftritt als noch in Leverkusen. Die Blau-Weißen attackierten die Gäste schon in deren Hälfte und hielten mit Zweikampfstärke dagegen. Sie hatten die Partie voll im Griff (8:1 Torschüsse zur Pause).
Ajorque tut Hertha mit Traumtor weh
Auch nach dem Seitenwechsel hatte sich an der Marschrichtung zunächst nichts geändert. Wieder war es Niederlechner, der eine Kopfballverlängerung knapp verpasste.
Wie aus dem Nichts schlugen dann aber die Gäste zurück. Ajorque setzte seinen ganzen Körper ab, schirmte seine Gegenspieler ab und jagte die Kugel vom Strafraumrand aus der Drehung ins linke obere Eck. Christensen streckte sich vergebens - 1:1 (57.).
Ausgerechnet Ajorque, den Hertha im Sommer nur zu gern verpflichtet hätte, tat den Berlinern weh, denn die hatten am Ausgleich zu knabbern. Das Spiel hatte sich jetzt gedreht. Plötzlich waren die 05er am Zug.
Erst nach 68 Minuten meldete sich auch die Alte Dame wieder an. Zunächst klärte Widmer noch in höchster Not, dann klatschte Uremovic Kopfball (69.) an die Latte, ehe Dodi Lukebakios Schlenzer (74.) nur knapp am Kasten vorbeistrich.
Hertha wollte hier den Sieg, schaffte es aber in der Schlussphase keinen Druck mehr aufzubauen. Der erlösende Treffer sollte folgerichtig nicht mehr fallen.
So bleibt die Lage im Tabellenkeller prekär. Die Berliner stehen mit dem Remis (21 Punkte) zwar knapp über dem Strich, können aber noch auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschen.
Statistiken zum Spiel
Hertha BSC - FSV Mainz 05 1:1 (1:0)
Aufstellungen
Hertha BSC: O. Christensen - Uremovic, Kempf, M. Dardai - Marco Richter (72. Kenny), Cigerci (64. Sunjic), Plattenhardt - Tousart, Serdar (89. Kanga) - Ngankam (72. Lukebakio), Niederlechner (64. Jovetic)
FSV Mainz 05: Zentner - Hanche-Olsen, S. Bell, E. Fernandes - da Costa (58. Widmer), Barreiro Martins (80. Kohr), Stach, Caci (46. Martín), Ingvartsen (58. Onisiwo), J. Lee (58. Barkok) - Ajorque
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach (Pegnitz)) -
Zuschauer: 41689
Tore: 1:0 Ngankam (18./Handelfmeter), 1:1 Ajorque (57.)
Gelbe Karten: Cigerci (2), Tousart (1) / Hanche-Olsen (3)Beste Spieler: Cigerci, Ngankam / S. Bell, Ajorque
Titelfoto: Soeren Stache/dpa