Volle Hütte, voller Fokus und ein neues System? Dardai sieht bei Hertha keinen Mangel an Führungsspielern

Berlin - Alles beim Alten?! Hertha BSC setzt für die äußerst schwierige Mission Klassenerhalt auf den wohl einzigen richtigen Mann. Wenn er es nicht schafft, wer dann. Zweimal hat Pal Dardai (47) Hertha BSC vor dem Abstieg bewahrt, das soll auch ein drittes Mal klappen!

Gute Laune: Pal Dardai startet am Samstag seine erneute Rettermission.
Gute Laune: Pal Dardai startet am Samstag seine erneute Rettermission.  © Sebastian Räppold/Matthias Koch/dpa

Bei seiner Vorstellung hielt sich der Ungar in einer ersten Kurz-Analyse über die Probleme der Mannschaft bedeckt, auf der Pressekonferenz wurde der 47-Jährige nun zumindest etwas konkreter: "Die Mannschaft muss die Zweikämpfe und das Kopfballspiel verbessern. Wir haben wahrscheinlich so viel geköpft wie in den letzten zwei Monaten."

Zudem gehe es darum, "zweite Bälle zu lesen, zu kriegen und gemeinsam zu verarbeiten".

Die ersten Eindrücke seiner Mannschaft sind schon mal positiv, doch er weiß auch: "Wie gut die Mannschaft trainiert, habe ich hier schon von vielen Trainern gehört. Interessiert mich nicht. Mich interessieren nur Ergebnisse, Ergebnisse, Ergebnisse."

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Dardai hat schon bei seinen ersten beiden Amtszeiten bewiesen, dass er schnell die Defensive stabilisieren kann. Das haben die Berliner auch bitter nötig. Beim Schalke-Debakel vergangene Woche hatten sie das Verteidigen quasi eingestellt.

Die Frage nach dem System ist dabei erstmal zweitrangig. Zuletzt haben die Berliner mit einer Dreier bzw. Fünferkette gespielt. Ein System, mit dem Dardai 2021 ebenfalls die Klasse halten konnte. Dennoch erwägt die Hertha-Ikone einen Systemwechsel: "Erste Mal war 4-1-4-1-Bunker, das zweite Mal Fünferkette und jetzt werden wir sehen, was kommt. Immer ein anderes System."

Wichtig ist aber etwas anderes: "Das gegenseitige Vertrauen muss da sein. Du sollst keine Angst haben, Fehler zu machen", so Dardai. "Egal was wir machen, wir machen es zusammen. Es können nicht drei Spieler nach vorne verteidigen, drei nach hinten. Dann wird der Abstand zu groß."

Pal Dardai sieht bei Hertha BSC "sechs, sieben Führungsspieler"

Marvin Plattenhardt (31) bleibt auch unter Pal Dardai der Kapitän.
Marvin Plattenhardt (31) bleibt auch unter Pal Dardai der Kapitän.  © Marius Becker/dpa

Ein Dauerthema - und das nicht erst seit dieser Saison - ist der Mangel an Führungsspielern. Wie schon Felix Magath (69) ein Jahr zuvor hat auch Sandro Schwarz (44) zuletzt vermehrt auf Kabinen-Boss Kevin-Prince Boateng (36) gesetzt. Für manche Beobachter der einzige echte Leader im Kader. Dardai aber hat schon sechs, sieben Führungsspieler ausgemacht.

"Es ist schon gut, dass ich sieben Spieler gefunden habe. Weltklasse. Hätte ich jetzt drei, wäre ich heute nicht gekommen", scherzte der Ungar, machte aber auch deutlich: "Ohne Führungsspieler geht es nicht." Namen ließ er sich allerdings nicht entlocken.

Freuen kann sich der 47-Jährige bei seiner Hertha-Rückkehr auf ein volles Olympiastadion, allerdings rechnet der Hauptstadtklub mit 12.000 bis 15.000 Gästefans. Eine tolle Kulisse für ein nervenaufreibendes Spiel, denn der Druck ist als Tabellenletzter sechs Spieltage vor Schluss schon groß genug.

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Hertha ist fast schon zum Siegen verdammt: "Wenn wir das gut umsetzen, was wir uns ausgedacht haben, dann gewinnen wir", bleibt Dardai zuversichtlich.

Titelfoto: Sebastian Räppold/Matthias Koch/dpa

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