Berlin - Der Social-Media-Star bleibt der Hauptstadt erhalten! Nader El-Jindaoui (25) wechselt ablösefrei vom Berliner Athletik Klub 07 zu Hertha BSC II und hat dafür dem Vernehmen nach mehrere Angebote von Drittligisten ausgeschlagen.

Den Transfercoup gab die Alte Dame am Freitag bekannt. Ex-Bundesliga-Profi Pablo Thiam (48) erklärte auf der Homepage des Vereins: "Nader kommt mit der Empfehlung von über 100 Regionalliga-Spielen zu uns und wird unserer jungen Mannschaft mit seiner Erfahrung extrem guttun. Gemeinsam mit unseren drei Ausbildungshelfern Tony Fuchs, Cimo Röcker und Maurice Covic wird er unser Team führen. Darüber hinaus verfügt er über enorme Qualitäten im vordersten Drittel", so der Akademie-Leiter.

Der Edeltechniker selbst sagte: "Es war schon immer mein Traum, eines Tages für Hertha BSC zu spielen. Durch die guten Gespräche mit dem Trainer und den Verantwortlichen bin ich absolut davon überzeugt, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich freue mich sehr und habe große Lust, mit den Jungs auf dem Platz abzuliefern."

Der gebürtige Berliner betonte schon im vergangenen Jahr mehrfach, wie wohl er und seine Familie sich in seiner Heimat fühlen und dass sie sie eigentlich nicht verlassen möchten. So entschied sich El-Jindaoui gegen eine Profilaufbahn und einen Wechsel zum Halleschen FC, der an ihm dran gewesen sein soll.

Stattdessen will und wird der dribbelstarke Offensivmann seine Erfahrung nun an die jungen Hertha-Talente weitergeben und mit seinen fußballerischen Fähigkeiten dafür sorgen, dass die U23 spielerisch erneut zu den stärksten Teams der Regionalliga Nordost zählen wird.

Denn dass sich der vielseitig einsetzbare Angreifer auf dem Platz gut mit den exzellent ausgebildeten und spielintelligenten jungen Wilden verstehen dürfte, ist wahrscheinlich.

Zudem lief er beim BAK phasenweise als Kapitän auf und weiß daher, wie man vorangeht und Verantwortung übernimmt. Allerdings muss er sich in Sachen Leistungskonstanz, Kaltschnäuzigkeit und Zielstrebigkeit im letzten Drittel noch entwickeln.

Gelingt ihm das, ist nicht mal ausgeschlossen, dass er auch mal bei den Bundesliga-Profis randarf. Dafür muss er noch ein wenig robuster werden und auch in Sachen defensiver Zweikampfführung weiter zulegen.

Dann ist bei seinen Anlagen und Herthas oft chaotischen Kader-Zusammenstellungen der vergangenen Jahre nichts ausgeschlossen - gerade dann, wenn die Alte Dame erneut im unteren Tabellendrittel vor sich hindümpeln sollte. Schließlich kann El-Jindaoui eine Mannschaft mit seiner spektakulären Spielweise, seinen vielen Tricks und technischen Kabinettstückchen mitreißen und Fouls provozieren.

Dazu traut er sich im Eins-gegen-eins viel zu, verfügt also genau über die Fähigkeiten, die dem Bundesliga-Team in der vergangenen Saison nahezu komplett abgingen. Daher darf man sehr gespannt sein, ob der Offensivmann in der neuen Spielzeit tatsächlich nur in der Regionalliga auflaufen wird oder ob mehr für ihn drin ist.