Mit 35 Jahren: Hertha holt Ex-Bundesliga-Star sofort zurück!

Berlin - Auf dem Spielberichtsbogen der Hertha U23 tauchte im Sonntagsspiel der Regionalliga Nordost beim Greifswalder FC ein für viele überraschender wie prominenter Name auf. Es ist die Rückkehr eines früheren Herthaner Bundesliga-Akteurs.

Erinnerung an bessere Zeiten: Änis Ben-Hatira hat für Hertha BSC soeben ein Tor in der Bundesliga erzielt. Das Bild stimmt aus 2014. (Archivbild)
Erinnerung an bessere Zeiten: Änis Ben-Hatira hat für Hertha BSC soeben ein Tor in der Bundesliga erzielt. Das Bild stimmt aus 2014. (Archivbild)  © Lukas Schulze/dpa

Nanu, wer saß denn da auf der Bank der Berliner? Ist das nicht ... ja, es war tatsächlich Änis Ben-Hatira (35). Er ist ein Kind der Hauptstadt und war zwischen 2011 und 2016 Profi bei Hertha BSC.

Viele Hertha-Fans werden sich gern an den Beginn der 2010er-Jahre erinnern, als Ben-Hatira seinen Gegenspielern Knoten in die Beine spielte und mit wahnsinnigem Tempo für Alarm vor des Gegners Tor sorgte.

Zugegeben, die besten Tage des Routiniers liegen schon einige Zeit zurück. Heute ist Ben-Hatira 35 Jahre alt, sein letztes Gastspiel in der Regionalliga-Nordost-Rückrunde 2021/22 für den Berliner AK war ein ziemlicher Reinfall.

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Auch ein Intermezzo in Tunesien endete nach wenigen Monaten, zuletzt war der Straßenkicker über ein halbes Jahr ohne Verein. Jetzt kriegt Ben-Hatira bei Hertha seine letzte Chance, sein unrühmlicher Abgang 2016 - er verpasste Teamkollege Mitchell Weiser (heute 29) eine und flog anschließend raus - scheint vergessen.

Bereits im Juni wurde über eine Rückkehr von Ben-Hatira zur Hertha spekuliert, Ende August wurde der Kontrakt - der Öffentlichkeit unbemerkt - fix gemacht, am Sonntag stand der Ex-Star zum ersten Mal im Kader der Hertha U23.

Änis Ben-Hatira ist über sieben Jahre nach seinem unrühmlichen Abgang zurück bei Hertha BSC

Maurice Covic (25, im Bild) erhält künftig in Änis Ben-Hatira Unterstützung von einem weiteren erfahrenen Spieler. Nach vier Erfolgen zu Beginn blieb die Hertha U23 zuletzt viermal sieglos.
Maurice Covic (25, im Bild) erhält künftig in Änis Ben-Hatira Unterstützung von einem weiteren erfahrenen Spieler. Nach vier Erfolgen zu Beginn blieb die Hertha U23 zuletzt viermal sieglos.  © Picture Point / Roger Petzsche

Eingreifen durfte Ben-Hatira am Sonntag noch nicht, die 2:5 (1:1)-Niederlage beim Spitzenreiter Greifswalder FC musste der offensive Mittelfeldspieler tatenlos zusehen.

Das Ergebnis, das wie eine gnadenlose Lehrstunde für die Hertha Bubis wirkt, trügt indes. Die Elf von Trainer Stephan Schmidt (47) spielte mindestens die erste Halbzeit, eher sogar 60 Minuten richtig gut mit.

Dann war die Offensivmaschine des GFC, ebenfalls gespickt mit zahlreichen Ex-Profis, nicht mehr zu halten. Soufian Benyamina (33), Tom Weilandt (31) und Co. am Ende kurzen Prozess mit den Hertha-Bubis, U23-Trainer Schmidt sprach später von "Drittliga-Qualität" des GFC-Angriffs.

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Damit sich solche Negativausschläge künftig reduzieren, wurde ein weitere erfahrene Stütze gesucht und gefunden - Ben-Hatira bekam die Rückennummer 10 und einen Vertrag bis Saisonende, er ist einer von fünf Ü23-Spielern im Kader.

Drei dieser dürfen allerdings nur zeitgleich auf dem Feld stehen. In Greifswald waren dies Kapitän Maurice Covic (25, später durch Urgestein Tony Fuchs ersetzt), Internet-Star Nader El-Jindaoui (26) und Millionen-Mann Myziane Maolida (24).

Schon am Freitag könnten die Karten im kleinen Derby gegen Babelsberg 03 neu gemischt werden und Änis Ben-Hatira sein Comeback für die Hertha nach über sieben Jahren geben.

Titelfoto: Bildmontage: Lukas Schulze/dpa

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