Aufstiegsträume zerplatzt! Eiskalte Paderborner schocken den HSV!

Hamburg - Das dürfte es gewesen sein! Der Hamburger SV muss nach einer desolaten Leistung und einer 1:2-Heimniederlage gegen den SC Paderborn 07 seine Aufstiegsträume begraben.

Die HSV-Offensive um Robert Glatzel blieb in der ersten Halbzeit nahezu wirkungslos.
Die HSV-Offensive um Robert Glatzel blieb in der ersten Halbzeit nahezu wirkungslos.  © Axel Heimken/dpa

Vor 27.136 Zuschauern im Volksparkstadion brachte Dennis Srbeny die Gäste mit einem Traumtor aus rund 40 Metern nach nur 48 Sekunden in Führung.

Nachdem HSV-Angreifer Robert Glatzel nach 57 Minuten einen Elfmeter kläglich vergeben hatte, erhöhte Srbeny nach einer guten Stunde auf 2:0 und sorgte damit für die Vorentscheidung. In der Nachspielzeit sorgte Giorgi Chakvetadze (90.+3 Minute) nur noch für Ergebniskosmetik.

HSV-Trainer Tim Walter nahm im Vergleich zum 1:1 bei Fortuna Düsseldorf vor der Länderspielpause zwei Wechsel vor. Jonas Meffert kehrte nach seiner Geldsperre wieder in die Startelf zurück, ebenso wie Faride Alidou. Dafür nahmen Josha Vagnoman und Chakvetadze auf der Bank Platz.

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SCP-Coach Lukas Kwasniok veränderte seine Elf gleich auf vier Positionen. Gegenüber der 0:1-Niederlage beim SSV Jahn Regensburg starteten Jasper van der Werff, Marco Schuster, Philipp Klement und Kai Pröger für Marcel Correia, Marcel Mehlem, Felix Platte und Kemal Ademi.

Die Rothosen, die sich für die so wichtige Partie viel vorgenommen hatten, mussten aber bereits nach 48 Sekunden den ersten herben Dämpfer hinnehmen. Bakery Jatta verlor den Ball, der anschließend zu Srbeny gelangte.

Der 27-Jährige nahm den Kopf hoch, sah, dass HSV-Keeper Daniel Heuer-Fernandes zu weit vor seinem Kasten stand und hob das Leder aus rund 40 Metern ins Tor. Was für ein klasse Treffer, aber was für ein Rückschlag für die Norddeutschen!

Aufstellung vom Hamburger SV für das Zweitliga-Heimspiel gegen den SC Paderborn 07

Der SC Paderborn startete mit dieser Formation in das Auswärtsspiel beim Hamburger SV

HSV-Angreifer Robert Glatzel vergibt Elfmeter kläglich

Robert Glatzel (v.-l.) scheiterte mit einem lässigen Elfmeter an SCP-Keeper Jannik Huth.
Robert Glatzel (v.-l.) scheiterte mit einem lässigen Elfmeter an SCP-Keeper Jannik Huth.  © Axel Heimken/dpa

Nach dem schnellsten Zweitliga-Gegentor der Vereinsgeschichte wirkte die Walter-Elf sichtlich nervös und versuchte über Ballbesitz in die Begegnung zu kommen. Paderborn zeigte sich bis dahin bissig in den Zweikämpfen und unangenehm zu bespielen.

Bis zur Halbzeit entwickelte sich eine unansehnliche Partie, weil dem HSV auf der einen Seite offensiv überhaupt nichts einfiel, die Gäste sich auf ihre Defensivarbeit beschränkten und die Bälle fast nur lang herauskloppten.

Schiedsrichter Martin Thomsen erlöste nach 45 Minuten nicht nur die Fans, sondern auch die Rothosen, von denen in der zweiten Halbzeit deutlich mehr kommen musste.

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Am Verlauf änderte sich jedoch auch nach der Pause wenig. Der HSV mit deutlich mehr Ballbesitz, der SCP stand defensiv kompakt.

Die größte Chance auf den Ausgleich hatte nach 57 Minuten Robert Glatzel, doch der Angreifer vergab einen Elfmeter kläglich. Der 28-Jährige wurde zuvor von Uwe Hünemeier umklammert, Schiri Thomsen entschied nach Studium der Videobilder auf den Punkt. Eine zumindest fragwürdige Entscheidung, die durch die Parade von Huth aber keinen Einfluss hatte.

Dennis Srbeny schlägt eiskalt zu und erhöht auf 2:0 für den SC Paderborn 07

Faride Alidou (o.) konnte sich gegen die Paderborner Abwehr nicht durchsetzen.
Faride Alidou (o.) konnte sich gegen die Paderborner Abwehr nicht durchsetzen.  © Axel Heimken/dpa

Und es kam noch schlimmer. Nach einer guten Stunde tauchte Srbeny im Anschluss an eine kurze Stafette frei im HSV-Strafraum auf und zog trocken ins kurze Eck ab. 2:0 für Paderborn, die Vorentscheidung!

Nach 78 Minuten keimte noch einmal kurz Hoffnung auf, das Leder lag im SCP-Netz. Doch bei der Flanke stand Jatta im Abseits, sodass der Treffer von Kapitän Sebastian Schonlau gegen seinen Ex-Klub nicht zählte.

Ähnlich sah es sechs Zeigerumdrehungen später aus. Bei einem Kaufmann-Treffer war es erneut der Gambier, der als Vorlagengeber im Abseits stand. Wie ärgerlich!

Spannend wurde es dann aber in der Nachspielzeit plötzlich doch noch mal. Der eingewechselte Chakvetadze zog von der Strafraumlinie ab, SCP-Keeper Huth ließ den Aufsetzer durch seine Arme flutschen. Nur noch 1:2!

Doch dabei blieb es auch bis zum Abpfiff. Durch die Niederlage dürften die Aufstiegschancen der Norddeutschen aufs Minimum gesunken sein. Der Rückstand beträgt nun mittlerweile neun Zähler. Den Gästen reichte am Ende eine solide Leistung, um die Punkte aus dem Volksparkstadion zu entführen. Mit nun 40 Zählern dürften der SCP nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben.

Für den HSV geht es bereits am Dienstag (18.30 Uhr) mit dem Nachholspiel gegen Erzgebirge Aue weiter. Anschließend folgt die Partie am Sonntag (13.30 Uhr) bei Holstein Kiel. Paderborn empfängt parallel den Karlsruher SC.

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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