Ex-HSV-Coach Thomas Doll über Stadion-Katastrophe: "Bin unsagbar traurig"

Jakarta - Der in Indonesien beschäftigte Ex-HSV-Spieler und -Trainer Thomas Doll (56) hat die katastrophale Massenpanik bei einem Spiel in seiner Wahlheimat mit Bestürzung aufgenommen.

Ex-HSV-Spieler und -Trainer Thomas Doll (56) hat sich nach der Stadion-Katastrophe in seiner Wahl-Heimat Indonesien bestürzt gezeigt. (Archivfoto)
Ex-HSV-Spieler und -Trainer Thomas Doll (56) hat sich nach der Stadion-Katastrophe in seiner Wahl-Heimat Indonesien bestürzt gezeigt. (Archivfoto)  © Swen Pförtner/dpa

"Ich bin unsagbar traurig über die Vorfälle. Die Verarbeitung wird sicherlich lange brauchen", sagte der frühere Bundesligacoach, der seit April beim indonesischem Erstligisten Persija Jakarta angestellt ist, der "Bild".

"Ich habe schon die ersten Gespräche mit meinen Spielern dahingehend geführt. Sie alle sind verständlicherweise sehr betroffen. Das hat nichts mehr mit Fußball zu tun. Das alles macht schon sehr, sehr nachdenklich."

Bei den Ausschreitungen und der anschließenden Massenpanik beim Erstliga-Spiel in der indonesischen Provinz Ost-Java zwischen Arema FC und Persebaya FC ist die Zahl der Toten nach Angaben von Emir Dardak, Vizegouverneur der Region, auf 174 gestiegen.

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Von der Nachricht erfuhr Doll im Mannschaftshotel, in dem er und sein Team sich auf das Spiel bei Persib Bandung vorbereiteten.

"Sofort wurden wir aus Sicherheitsgründen in gepanzerten Polizeiwagen zu unserem in 40 Kilometer abgestellten Team-Bus gefahren und sind unter Polizeischutz nach Jakarta zurückgekehrt", berichtete der frühere Nationalspieler.

Die Saison in Indonesien ist für unbestimmte Zeit unterbrochen worden

"Wir sind alle froh, dass wir nun zu Hause sind." Doll erinnerte sich an ein Spiel in Arema, "da war alles sehr friedlich". Er habe eine "tolle Atmosphäre" gespürt, "die Fan-Gruppen sind miteinander befreundet".

Der frühere HSV-Coach sagte, dass die Saison "verständlicherweise" für unbestimmte Zeit unterbrochen worden sei. "Wir wissen alle nicht, wie es mit dem Liga-Betrieb weitergeht", so Doll.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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